Autor: Simone Schwarzer

  • Das deutsche Gesundheitssystem verstehen

    Heidelberg: medhochzwei Verlag 2015, 2. vollst. überarb. u. akt. Aufl., 404 S., ISBN: 978-3-86216-059-4, EUR 49,99

    Preusker_GesundheitssystemWie funktioniert eigentlich das deutsche Gesundheitssystem, wie ist es historisch entstanden und vor allem: Wie ist es heute konkret aufgebaut? Uwe Preusker nutzt seine über dreißigjährige berufliche Erfahrung in der Gesundheitsbranche, um diese Fragen kompetent und verständlich für jeden zu beantworten. Wer sich im Rahmen seiner Ausbildung, seines Studiums oder seiner Berufstätigkeit mit dem deutschen Gesundheitssystem beschäftigt, stellt schnell fest: Hier geht es um ein außerordentlich komplexes Geflecht unterschiedlicher Subsysteme, die unterschiedlichen Gesetzen gehorchen.

    Der Mix aus staatlichen Regelungskompetenzen und Selbstverwaltungsbefugnissen, aus Freiberuflichkeit und bürokratischer Regelungsdichte, aus freiem Unternehmertum und körperschaftlicher Verfassung dürfte in dieser Form einmalig auf der Welt sein – und damit auch komplex und schwer verständlich. Genau hier soll dieses Buch helfen. Dabei stellt es nicht nur das deutsche Gesundheitssystem in seiner aktuellen Verfassung dar – es leistet zusätzlich die Einordnung in die sich entwickelnde Gesundheitswirtschaft. Mit der 2. Auflage ist eine komplette Überarbeitung und Aktualisierung des Buches erfolgt. Dabei sind die zentralen Veränderungen durch das Krankenhausfinanzierungsreformgesetz 2009 berücksichtigt. Ganz aktuell sind außerdem die wesentlichen Veränderungen durch das GKV-Versorgungstrukturgesetz (GKV-VStG) eingearbeitet.

  • Systemische Interventionen bei Internetabhängigkeit

    Heidelberg: Carl-Auer Verlag 2014, 239 S., ISBN 978-3-8497-0046-1, EUR 24,95

    Scholz_InternetabhängigkeitDie Möglichkeiten der Medien – insbesondere des Internets – und damit auch deren Verlockungen sind überaus vielfältig. Viele Menschen erleben hier, was im realen Leben oft schwierig, zumindest anstrengender ist: Aktivitäten, die Glücksgefühle erzeugen. Internetnutzer, vor allem Jugendliche, können durch diese Sogwirkung immer mehr in eine Abhängigkeit geraten, aus der sie alleine nicht mehr herausfinden. Dieses Buch wirbt für ein systemisches Verständnis der Onlinesucht und stellt in erster Linie ein Arbeitsbuch dar. Grundbegriffe und Prinzipien systemischer Therapie sowie die Phänomenologie der Internetabhängigkeit werden kurz besprochen. Studien zeigen, dass neben der Computerspielabhängigkeit auch die exzessive Onlinekommunikation und der übermäßige Pornokonsum Massenphänomene sind, die zu einem Teil Suchtcharakter entfalten. Nach der Spurensuche begünstigender Faktoren und dem Aufzeigen möglicher Inspirationsrichtungen folgen Hinweise zum therapeutischen Setting. Ausführlich beschriebene Methoden werden durch Arbeitsblätter, Übersichten und Interventionskarten ergänzt.

  • Film „Crystal im Kopp“

    Kurzfilm CrystalEin vom Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz geförderter Kurzfilm stellt sich die Fragen: Was passiert eigentlich im Gehirn, wenn Crystal Meth konsumiert wird? Welche kurzfristigen Effekte und Langzeitfolgen erleben User? „Witzig, neutral und ohne Schockbilder. So wollte ich den Aufklärungsfilm über Crystal Meth machen“, erklärt der Chemnitzer Künstler und Designer Robert Reinhold. Daraus entstanden ist ein Animationsfilm, der das Gehirn als industrielle Produktionsstrecke inszeniert. Der Film ist das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen Fachleuten und Künstlern. Er will informieren und zum Diskutieren anregen. Den Film „Crystal im Kopp“ finden Sie hier und auch auf www.suchtpraevention-sachsen.de.

    Pressestelle der Bundesdrogenbeauftragten, 19.02.2015

  • Hamburger Basisdatendokumentation – Statusbericht 2013 erschienen

    BADO-Statusbericht 2013Im Jahr 2013 suchten über 15.900 Personen die Hamburger Suchthilfeeinrichtungen auf. 9.500 Personen kamen wegen eines Alkoholproblems. Davon nahmen 4.600 Personen zusätzlich noch andere Suchtmittel in gesundheitsschädlichen Mengen zu sich.

    Die zweitgrößte Gruppe mit 4.500 Hilfesuchenden stellten die Abhängigen von Opiaten dar, die nahezu alle noch weitere Drogen zu sich nahmen. Diese Zahlen veröffentlichte im November 2014 der BADO e. V., ein Zusammenschluss von freien Trägern der Suchthilfe in Hamburg und der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz. Der Verein stellt in einem jährlichen Statusbericht die Situation der durch die Suchthilfe erreichten Personen dar.

    Etwa zwei Drittel der Klientinnen und Klienten berichten über schwer belastende Lebensereignisse: unter anderem schwere körperliche bzw. sexuelle Gewalterfahrungen, vorrangig der Frauen, und/oder Suchterkrankung eines oder gar beider Elternteile. Erhebliche gesundheitliche und psychische Probleme, aber auch Heimaufenthalte und – vor allem bei den opiatabhängigen Männern – sehr lange Haftaufenthalte prägten die Lebensläufe der Betroffenen. Eine besondere Herausforderung für die Suchthilfeeinrichtungen ist die Einbeziehung der Probleme und Themen, die sich bei der Betreuung und Versorgung von rund 2.300 minderjährigen Kindern in den Haushalten der Klientinnen und Klienten ergeben.

    Trotz der Schwierigkeit, adäquaten Wohnraum zu finden, der als eine Grundvoraussetzung für eine abstinente Lebensführung notwendig ist, und des Problems der hohen Arbeitslosigkeit (43 Prozent der Alkoholabhängigen und 70 Prozent der Opiatabhängigen) gelang es, dass zum Ende der Beratung und Betreuung 60 Prozent der Alkoholabhängigen abstinent lebten und weitere elf Prozent ihren Konsum reduzierten. 71 Prozent der Opiatabhängigen, von denen gut drei Viertel durch ein Medikament substituiert wurden, lebten am Betreuungsende ohne Heroinkonsum.

    Insgesamt gelang es, die Betroffenen zu stabilisieren. Die gesundheitlichen und psychisch-seelischen Belastungen nahmen ab, die Klientinnen und Klienten erreichten eine Stabilisierung bzw. Verbesserung der sozialen Teilhabe, u. a. in den Bereichen Wohnen, Arbeit, Freizeitgestaltung und soziale Kontakte.

    Der Statusbericht belegt ebenfalls, dass es der Suchthilfe gelang, den Menschen Mut zu machen und sie zur Inanspruchnahme von Unterstützung zu motivieren, denn nahezu die Hälfte der Klientinnen und Klienten, die zunächst nur einmalig zu einem Gespräch kamen, nahmen in den folgenden vier Jahren erneut Kontakt zu einer Suchtberatungsstelle auf.

    Die Ergebnisse werden gemeinsam von den Einrichtungen der Suchthilfe und der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz ausgewertet. Sie liefern eine wichtige Grundlage für die Weiterentwicklung der Angebote für suchtkranke Frauen und Männer in Hamburg.

    Der Bericht BADO 2013 kann unter www.bado.de heruntergeladen werden bzw. unter folgender Adresse bestellt werden: barre@jugendhilfe.de oder BADO e. V., c/o Jugendhilfe e. V., Repsoldstraße 4, 20097 Hamburg.

    Pressestelle des BADO e. V., 27.11.2014

  • Vorstand der DGPPN neu aufgestellt

    Dr. Iris Hauth
    Dr. Iris Hauth

    Die Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) haben im Rahmen der Mitgliederversammlung am 27. November 2014 den Vorstand der Fachgesellschaft für die Jahre 2015/2016 gewählt. Insgesamt 18 Expertinnen und Experten aus Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik bilden seit Januar 2015 das Vorstandsteam unter der Leitung der neuen DGPPN-Präsidentin Dr. Iris Hauth. Turnusgemäß wurde von den Mitgliedern der President Elect der Fachgesellschaft, Prof. Dr. Arno Deister, gewählt.

    Die neue Präsidentin der DGPPN, Dr. Iris Hauth, ist Ärztliche Direktorin des Alexianer St. Joseph Krankenhauses Berlin Weißensee. Sie wird den Vorstand der Fachgesellschaft während der nächsten zwei Jahre leiten. Dieser repräsentiert mit seinen 18 Mitgliedern die gesamte Breite des Fachgebiets. Inhaltlich wird sich der Vorstand schwerpunktmäßig mit dem Erhalt und der Verbesserung der ambulanten und stationären Versorgung inklusive der Prävention und Rehabilitation psychisch erkrankter Menschen beschäftigen. Zu den weiteren zentralen Themen gehören die Weiterbildung und Nachwuchsförderung, die Förderung von Wissenschaft und Forschung sowie deren Translation in den praktischen Alltag.

    Der neue President Elect der DGPPN (Präsident in der Amtszeit 2017/2018), Prof. Dr. Arno Deister, ist Chefarzt des Zentrums für Psychosoziale Medizin des Klinikums Itzehoe. Mit Dr. Nahlah Saimeh erhält die forensische Psychiatrie im Vorstand eine neue Stimme. Dr. Saimeh ist seit 2004 ärztliche Direktorin im Zentrum für Forensische Psychiatrie in Lippstadt-Eickelborn. Seit 2011 ist sie die stellvertretende Leiterin des DGPPN-Referates „Forensische Psychiatrie“. Prof. Dr. Martin Driessen ist im DGPPN-Vorstand neu für den Bereich „Psychosomatik“ verantwortlich. Er ist Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie im Evangelischen Krankenhaus Bielefeld (EvKB).

    Pressestelle der DGPPN, 09.12.2014

  • Das Innere Team in der Psychotherapie

    Stuttgart: Klett-Cotta, 2. Aufl. 2014, 243 S., ISBN 978-3-608-89135-5, EUR 26,95

    Kumbier_Inneres Team in der PsychotherapieDie Arbeit mit dem „Inneren Team“, ursprünglich von Friedemann Schulz von Thun für Coaching und Beratung entwickelt, wurde in diesem innovativen Buch von Dagmar Kumbier für die Bedürfnisse in der Psychotherapie modifiziert und erweitert und mit tiefenpsychologischen und traumatherapeutischen Konzepten verbunden. An eindrucksvollen Praxisbeispielen und in  gründlichen methodischen Reflexionen zeigt die Autorin, wie effektiv sich die innere Vielstimmigkeit bei der Bearbeitung ganz unterschiedlicher psychischer Probleme und Themen nutzen lässt. Das Modell eröffnet neue Sichtweisen auf diagnostische Kategorien wie Traumafolgestörungen, Depressionen, Angststörungen und Strukturelle Störungen und liefert den Hintergrund für ein vertieftes Verständnis der inneren Dynamik in Krisensituationen.

  • Hygiene in der Suchtklinik

    Norderstedt: Books on Demand 2015, www.bod.de, 125 S., ISBN 978-3-7347-4321-4, EUR 28,90

    Hygienehandbuch 2015Welche Hygienemaßnahmen sind notwendig, welche sind sinnvoll? Dieses Buch will einen Überblick über Hygienemaßnahmen in einer Suchtklinik bieten. Es untersucht anhand einer Risikobeurteilung, welche Maßnahmen tatsächlich notwendig sind. Dabei werden die verschiedenen Therapiemaßnahmen mit ihren unterschiedlichen hygienischen Anforderungen diskutiert. Die Behandlung in einer Suchtklinik unterscheidet sich deutlich von anderen medizinischen Behandlungssettings, z. B. dem Akutkrankenhaus. Dieses Buch richtet sich an Rehabilitationskliniken für Suchtkranke. Es ist nicht für solche Kliniken gedacht, die Suchtkranke akutmedizinisch behandeln.

    Hygiene ist eine typische Aufgabe des Staates. Deshalb gibt es eine Fülle von Vorschriften und Regeln, die einzuhalten sind. Auch hier verschafft dieses Buch einen Überblick. Zahlreiche Verweise machen es leicht, die Originalstellen zu finden. Besondere Infektionskrankheiten wie Noro-Infektion, Hepatitis, HIV und MRSA werden vertieft behandelt. Ein Muster-Hygieneplan, der auf die Bedingungen der eigenen Klinik angepasst werden soll, kann Grundlage für das klinikeigene Hygienehandbuch sein.

  • fdr+ fakten: „Neue Psychoaktive Substanzen. Research Chemicals, Legal Highs und Methamphetamin“

    fdr+_2farbigDie Idee stammt von der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) und ist so einfach wie bestechend: Informationen zu einem bestimmten Thema der Suchthilfe werden in einem kompakten Text zusammengefasst und können so handlich und konzentriert weiterverwendet werden. Kurz gesagt: Alle Fakten auf einem Blatt Papier. Beim fdr+ (Fachverband Drogen- und Suchthilfe e. V.) ist das die Reihe fdr+fakten. Neu erschienen ist in dieser Reihe im Dezember 2014 der Beitrag „Neue psychoaktive Substanzen. Research Chemicals, Legal Highs und Methamphetamin“. Natürlich sind nicht alle „neuen psychoaktiven Substanzen“ neu, aber Nachfrage und Konsummuster verändern die Suchthilfe. Informationen zu Stoffen, Herkunft, Konsumformen und Wirkungen, aber auch zu Prävention und Hilfe stehen an vielen Stellen, vor allem im Internet. Sie zu finden erfordert eine zeitintensive Recherche. Für die neue Ausgabe der fdr+fakten wurde Wichtiges zusammengetragen und Quellen werden genannt. Die fdr+fakten „Neue Psychoaktive Substanzen“ finden Sie hier.

    fdr-online.info #35, 12.12.2014

  • „Erste Hilfe“ für Crystal-Konsumenten

    Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) startete im November ein spezielles Online-Beratungsangebot zu Crystal. Im Rahmen einer bundesweiten Chat-Sprechstunde finden Crystal-Konsumierende und ihre Angehörigen unkompliziert und anonym Hilfe auf dem BZgA-Onlineportal www.drugcom.de. Der Chat ist eine Ergänzung zum bestehenden Informationsangebot der BZgA zu Crystal auf www.drugcom.de.

    Der Konsum von kristallinem Methamphetamin – auch Crystal genannt – hat nach Angaben von Drogenberatungsstellen zumindest in Teilen Deutschlands zugenommen. Insbesondere in den Grenzregionen zu Tschechien deuten ein Anstieg der vom Zoll beschlagnahmten Crystal-Menge sowie vermehrte Inanspruchnahme von Drogenberatungsangeboten zu Crystal auf eine zunehmende Verbreitung hin. Noch ist nicht erkennbar, ob es sich hierbei um einen bundesweiten Trend handelt, da bislang keine aussagekräftigen repräsentativen Zahlen zum Konsum von Methamphetamin vorliegen.

    Nach Angaben der Suchthilfestatistik ist der Anteil der Personen, die wegen ihres Crystal-Konsums eine Beratungsstelle in Sachsen aufgesucht haben, allein von 2010 auf 2011 um 30 Prozent gestiegen. In Bayern zeigt sich für die letzten Jahre eine ähnliche Entwicklung.

    Anlässlich der Ausweitung des Beratungsangebots von www.drugcom.de erklärt Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. „Erfahrungsgemäß nimmt nur ein Teil der Betroffenen die Hilfe von Beratungsstellen in Anspruch bzw. nutzt diese erst dann, wenn sich bereits eine Abhängigkeit verfestigt hat. Um Betroffenen frühzeitig professionelle Hilfe zu bieten, hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung die Chat-Beratung auf www.drugcom.de ausgeweitet und bietet nun Crystal-Konsumierenden und ihren Angehörigen Rat und Unterstützung.“

    Die bundesweite Chat-Beratung ergänzt die Hilfe vor Ort. Durch Wahl eines anonymen Benutzernamens kommen Betroffene direkt in Kontakt mit den professionellen Beraterinnen und Beratern. Crystal-Konsumenten und ihre Angehörigen finden Rat bei allen Fragen rund um die Substanz. Bei Bedarf werden Betroffene an Beratungsstellen vor Ort weitergeleitet und erhalten Informationen über weitere Hilfemöglichkeiten.

    Das Chat-Angebot steht ab sofort wochentags von 15 bis 17 Uhr zur Verfügung. Außerhalb der Sprechzeiten können Anfragen über ein geschütztes Webformular an das Beratungsteam gesendet werden. Ausführliche Informationen über Risiken und Wirkung von Crystal bietet die BZgA auf ihrem Internetportal zu Sucht und Drogen www.drugcom.de.

    Pressestelle der BZgA, 12.11.2014