Kategorie: Kurzmeldungen

  • Was ziehst du dir rein?

    Foto: blu:prevent

    Langes Suchen nach relevanten und jugendgerechten Inhalten hat ein Ende: Mit blu:base, der Suchmaschine der Suchtprävention, bekommen Jugendliche ein neues Werkzeug an die Hand. Nach einer intensiven Entwicklungsphase freut sich blu:prevent, die Suchtpräventionsarbeit des Blauen Kreuzes Deutschland, die neuartige Plattform nun vorzustellen. Eine Plattform, die die relevanten Themen aus der Lebenswelt junger Menschen abbildet und sie in den Kontext der Fachwelt setzt. Zu vielen Kategorien rund um stoffgebundene und ungebundene Süchte sind auf www.blu-base.de spannende Beiträge aller Medienformen (Blogbeiträge, Videos, Podcasts u. v. m.) zu finden.

    Zielgruppenorientiert

    Die Generation Z, auch als „Digital Natives“ bezeichnet, ist wie keine Generation davor an den Konsum von digitalen Medien gewöhnt und konsumiert diese auch meist ungefiltert. Denn schon seit langem übernehmen Influencer in den sozialen Medien die Rolle der Aufklärer, indem sie Content zu vielseitigen Themen rund um Lifestyle, Gesundheit und Sucht kreieren und über ihre Kanäle verbreiten. Hier setzt die neuartige Plattform blu:base an. Um den Jugendlichen eine Orientierung zu geben, beinhaltet blu:base Beiträge aus den sozialen Netzwerken und rahmt sie mit Beiträgen aus der Fachwelt. Dadurch schafft die Plattform eine ganzheitliche Informationsquelle mit aktuell über 500 Beiträgen, die Jugendliche dabei unterstützen, gute Entscheidungen zu treffen und sich mit den Auswirkungen verschiedener Konsumformen auf ihre Gesundheit auseinanderzusetzen.

    Schnittstelle in der Suchtprävention

    Die Einführung von blu:base ist ein wichtiger Schritt, um die Lücke zwischen der Lebenswelt der Jugendlichen und der Fachwelt zu schließen. Denn die Plattform hat Zugriff auf viele, z. T. auch kritischere, Beiträge aus der Welt von Social Media und Co. sowie fundierte Fachartikel von starken Partnern wie der BZgA, feelOK und KidKit. Alle Beiträge werden von einem Team aus Expertinnen und Experten ausgewählt und eingeordnet.

    blu:prevent glaubt an die Notwendigkeit von Synergien in der Suchthilfe und geht auch dort wichtige Schritte, indem nicht nur digital, sondern auch analog starke Kooperationspartner gesucht wurden, die den Jugendlichen Hilfsangebote in ihrer Nähe bieten können. Durch ein Register von über 1.300 Anlaufstellen garantiert die blu:base eine direkte und persönliche Hilfe für Betroffene

    Themenvielfalt durch Co-Creation

    Eine der Hauptstärken der blu:base liegt in der aktiven Beteiligung von Jugendlichen. Die Plattform ermutigt Jugendliche dazu, Beiträge und Inhalte einzureichen, die ihnen in ihrem Alltag begegnen. Durch die Einordnung der Beiträge durch das Team von Expertinnen und Experten erhalten sie eine Orientierungshilfe, um eine eigene gesunde Meinung zu bilden. Dies beinhaltet aktuelle Beiträge zu den Themen Fitness, Porno, Soziale Medien, Gaming u.v.m. Zu jedem Thema finden sich Beiträge in unterschiedlichen Medienformen, abgestimmt auf die Gen Z und interaktiv durch Umfragen etc. aufgearbeitet. Durch die Schnelllebigkeit unseres Medienzeitalters wird die Plattform stetig wachsen und immer mehr zu einer umfassenden Datenbank für eine moderne und relevante Suchtprävention.

    Smarter und innovativer Raum für junge Menschen

    Eine erste Orientierung bietet der intelligente Chatbot, der die Besuchenden auf der Plattform empfängt und dabei unterstützt, die für sie persönlich relevanten Themen zu finden. Er bietet Antworten rund um die Themenwelten, hilft aber auch dabei, schnell zu eventuell benötigten Hilfsangeboten zu kommen.

    blu:base ist mehr als nur eine Plattform. Sie ist ein bedeutender Schritt in Richtung einer neuen Suchtprävention und einer informierten Jugend, die in der Lage ist, die Herausforderungen der modernen Welt erfolgreich zu bewältigen und ein freies und selbstbestimmtes Leben zu führen. Mehr erfahren auf www.blu-base.de.

    Gemeinsame Pressemitteilung von blu:prevent und Blaues Kreuz Deutschland, 22.11.2023

  • Auf dem Weg zum Ende von AIDS?

    In diesem Jahr sind es genau 40 Jahre, seitdem das Humane Immundefizienz-Virus (HIV) erstmals als das Virus identifiziert und beschrieben wurde, welches das erworbene Immunschwächesyndrom AIDS (Acquired Immunodeficiency Syndrome) verursacht.

    Vor diesem Hintergrund und anlässlich des diesjährigen Welt-AIDS-Tages gibt das Epidemiologische Bulletin 47/2023 einen Überblick über den Verlauf der HIV-Epidemie in Deutschland und weltweit und beleuchtet die Herausforderungen der kommenden Jahre.

    In der ersten Hälfte der 1980er-Jahre begann HIV sich in Deutschland auszubreiten. Drogengebrauchende Menschen gehörten von Anfang an zu den am meisten betroffenen Personengruppen. Der Bericht informiert darüber, welche strukturellen Präventionsmaßnahmen getroffen und welche medizinischen Therapien seitdem entwickelt wurden und wie sich diese Wege, dem HI-Virus zu begegnen, auf die Infektionszahlen niederschlugen. So stellt der Bericht den Verlauf bis heute dar – über die zweite Infektionswelle nach 2000 vor dem Hintergrund der Verbreitung des Internets und von Smartphones bis hin zur Stabilisierung der Neuinfektionen ab 2010 und einem fortgesetzten langsamen Rückgang seit 2016.

    Ein Grund für den Rückgang könnte in der vermehrten Nutzung der Prä-Expositionsprophylaxe (PrEP) für HIV liegen. Dies trifft aber nur auf die Gruppe von Männern, die Sex mit Männern haben, zu. Kein Rückgang ist bei der Zahl der HIV-Neuinfektionen bei Heterosexuellen und bei intravenös Drogen konsumierenden Menschen zu erkennen – im Gegenteil, in beiden Gruppen steigen die Zahlen sogar leicht an. Bei Drogen konsumierenden Menschen wirkt sich die Änderung der Drogenkonsummuster ungünstig auf die Erreichbarkeit durch Testangebote aus.

    Den vollständigen Bericht und außerdem eine Analyse zum Einfluss des Kriegs in der Ukraine auf gemeldete HIV-Neudiagnosen in Deutschland finden Sie HIER.

    Publikation zur Schätzung der HIV-Neuinfektionen 2022

    Die üblicherweise zum Welt-AIDS-Tag (1. Dezember) erscheinende Schätzung der HIV-Neuinfektionen im Vorjahr und der Anzahl der Menschen, die in Deutschland mit HIV leben, wird sich für 2022 verzögern. Die beim RKI gemeldeten HIV-Neudiagnosen für 2022 wurden am 31.08.2023 im Epidemiologischen Bulletin 35/2023 veröffentlicht. Die gemeldeten Neudiagnosen sind nicht zu verwechseln mit den geschätzten Neuinfektionen. Da HIV über Jahre keine auffälligen Beschwerden verursacht, kann der Infektionszeitpunkt länger zurückliegen.

    Quelle: Epidemiologisches Bulletin 47/2023, 23.11.2023

  • Fehlende Steuerung und fehlgeleitete Regulierung im drogenaffinen Deutschland

    Wer darf was und wie viel konsumieren? Das Gesetzesvorhaben der Ampelkoalition zur Cannabis-Legalisierung liegt derzeit dem Bundestag vor. Aus diesem Anlass behandelt der 10. Alternative Drogen- und Suchtbericht (ADSB) Aspekte der Cannabis-Regulierung als einen seiner Schwerpunkte. Im Bericht, der am 23. November 2023 in Berlin vorgestellt wurde, kommen Stimmen aus der Suchtprävention, -hilfe und -forschung zu Wort, darunter Expert:innen der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS).

    Der Alternative Drogen- und Suchtbericht wird jährlich vom Bundesverband für akzeptierende Drogenarbeit und humane Drogenpolitik akzept e. V. herausgegeben. „Wir wollen damit Unzulänglichkeiten der nationalen Drogenpolitik aufzeigen und neue, evidenzbasierte Wege einer notwendigen Weiterentwicklung beschreiben“, so Prof. Dr. Heino Stöver, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Suchtforschung Frankfurt (ISFF) an der Frankfurt University of Applied Sciences und Vorsitzender von akzept. Er verantwortet mit Dr. Bernd Werse vom Centre for Drug Research der Goethe-Universität Frankfurt und Larissa Hornig, Doktorandin am ISFF, redaktionell den diesjährigen Alternativen Drogen- und Suchtbericht.

    Darin bewertet etwa Dr. Ingo Iljas Michels vom ISFF das geplante Gesetz zur Legalisierung von Cannabis zwar als „großen Schritt in Richtung einer rationalen Drogenpolitik“. Mit seinen Co-Autoren Maximilian Plenert, Geschäftsführer des Kompetenzzentrums Cannabis GmbH, und Politik- und Gesundheitswissenschaftler Rüdiger Schmolke (akzept e. V.) bemängelt er aber unter anderem die restriktive Auslegung des Drogenrechts und die hohen bürokratischen Hürden. Der Suchtforscher Dr. Bernd Werse stellt in einem Beitrag den derzeit unregulierten Zugang zum halbsynthetischen Cannabinoid HHC heraus. Statt eines Verbots der ganzen Stoffgruppe sieht er mit seinem Co-Autor die Legalisierung von konventionellem Cannabis als „das beste Instrument, um dem unregulierten HHC-Markt zu begegnen“.

    Mit Blick auf die Steuerung von Konsum diskutiert der Bericht auch vielfältige Aspekte des Harm Reduction-Ansatzes, dessen Umsetzung die Ampelkoalition in ihrem Koalitionsvertrag vorsieht. Gemeint sind Maßnahmen, die auf die Reduzierung von Gesundheitsrisiken für Konsument:innen abzielen statt auf einen kompletten Verzicht. Den mangelnden Einsatz solcher Maßnahmen thematisieren die Autor:innen unter anderem in Beiträgen zur Alkoholprävention und der Rolle der E-Zigarette zur Rauchentwöhnung. Mit Blick auf das Rauchen bilanziert der Frankfurter Suchtforscher Stöver: „Schadensminimierende Strategien, die im Ausland erfolgreich sind, werden in Deutschland völlig ignoriert, und so werden Verbraucher:innen nicht über weniger gesundheitsschädliche Formen der Nikotinaufnahme aufgeklärt.“ Regulierungsbedarf sehen die Autor:innen bei Einweg-E-Zigaretten; diese dürfen bisher kinder- und jugendaffin beworben werden. Der Bericht enthält zudem Empfehlungen für ein flächendeckendes Drug-Checking-Angebot und Maßnahmen für bisher vernachlässigte Gruppen, die illegale Substanzen konsumieren.

    Vor dem Hintergrund von nunmehr zehn veröffentlichten Ausgaben des Alternativen Drogen- und Suchtberichts bilanziert Herausgeber Stöver insgesamt zwar einen Paradigmenwechsel in der Drogenpolitik und die Umsetzung einiger Anliegen. Er kritisiert aber: „Die willkürliche Einteilung in legale und illegale Substanzen hemmt die Suchtarbeit.“ Auch hochwirksame Methoden zur Reduzierung von Gesundheitsrisiken bei Substanzkonsum kämen noch zu wenig zur Anwendung.  

    Der 10. Alternative Drogen- und Suchtbericht steht hier als PDF zur Verfügung: www.alternativer-drogenbericht.de. Der Bericht ist als Buch im Verlag Pabst Science Publishers erschienen.

    Pressestelle der Frankfurt University of Applied Sciences, 24.11.2023

  • Traumberuf Suchttherapeut:in

    In ihrem Podcast „Psychoaktiv“ stellt Stefanie Bötsch in Folge 77 vom 16.11.2023 den Beruf der/des Suchttherapeut:in vor. Vor dem Hintergrund ihrer eigenen praktischen Erfahrungen beschreibt sie anschaulich und lebendig, was Suchttherapeut:innen in der Ausbildung lernen, welche Aufgaben sie als ausgebildete Fachkräfte übernehmen und in welchen Arbeitsfeldern sie tätig werden können.

    Wer mehr über den Beruf der/des Suchttherapeut:in erfahren möchte, als in Info-Broschüren steht, dem oder der sei diese Podcast-Folge empfohlen. Zur Website und zum 20-minütigen Podcast geht es hier: https://stefanieboetsch.de/podcast/

    Die formalen Bestimmungen zur Zulassung und Durchführung der Weiterbildung sind zum Teil sehr komplex. Deshalb lohnt sich immer auch die konkrete Nachfrage bei den Ausbildungsinstituten!

    Redaktion KONTUREN online, 22.11.2023

  • Häufung von Drogennotfällen in Europa

    Fachleute aus Suchtforschung und Suchthilfe schlagen Alarm: In Deutschland könnte die Zahl der Drogennotfälle bald drastisch zunehmen. Damit die Zahl der Todesopfer nicht steigt, gilt es jetzt, schnell zu handeln. Darauf weisen der Bundesverband Akzept, die Deutsche Aidshilfe (DAH) und die Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen (katho) hin. Immer häufiger werden Heroin synthetische Opioide wie Fentanyl oder Nitazene beigemischt. Diese Stoffe wirken mehr als 100-mal stärker und sind extrem schwer zu dosieren. Konsumierende werden davon überrascht. Die Stoffe verursachen eine Atemdepression, die schnell tödlich verlaufen kann.

    Der gefährliche Trend ist nun unübersehbar: Dublin meldete kürzlich 54 Drogennotfälle innerhalb von vier Tagen. Auch in England und Wales kam es regional zu starken Häufungen. Diese Meldungen lassen darauf schließen, dass synthetische Opioide in Europa auf dem Vormarsch sind. In Kanada, aber beispielsweise ebenso in Estland, wurde Heroin durch synthetische Opioide ersetzt. Auch in Deutschland wurden bereits Beimengungen in Heroinproben nachgewiesen.

    Hintergrund der Entwicklung ist, dass die synthetischen Stoffe billig zu produzieren sind. Zugleich haben die Taliban in Afghanistan den Mohnanbau verboten und brennen Mohnfelder ab. Das könnte in naher Zukunft die Verfügbarkeit der natürlichen Rohstoffe für die Heroinproduktion in Europa weiter reduzieren. Fachleute rechnen damit, dass dieser Mangel immer stärker mit synthetischen Opioiden ausgeglichen wird – eine tödliche Gefahr für heroinabhängige Menschen. Um Todesfälle zu vermeiden, muss nun schnell eine Infrastruktur für Drogennotfälle aufgebaut werden.

    Jetzt handeln in Städten und Kommunen, aber auch Bund und Länder sind gefragt

    „Städte und Kommunen sollten jetzt Vorkehrungen treffen, um diesen Drogennotfällen begegnen zu können“, sagt der Suchtforscher Prof. Dr. Daniel Deimel vom Deutschen Institut für Sucht- und Präventionsforschung (DISuP) der katho. Ebenso müssen der Bund und die Bundesländer Mittel für die Programme der Schadensminderung für Drogenkonsument:innen vorhalten und diese Hilfen ausbauen.

    „Wir verzeichnen jetzt schon die höchste Zahl von Drogentoten seit 20 Jahren“, warnt Deimel. Zudem erlebten wir eine massive Verschlechterung der Situation der Menschen in den Drogenszenen durch eine zunehmende Verbreitung von Crack. „Es ist dringend Zeit zu handeln“, so Deimel weiter. Die Kommunen sollten zudem die offenen Drogenszenen genau beobachten, um auf Trends und Veränderungen zeitnah reagieren zu können. Schnellteststellen helfen dabei, synthetische Opioide vor dem Konsum zu identifizieren. Die Teststellen könnten zum Beispiel in Drogenkonsumräumen eingerichtet werden.

    Erste Hilfe bei Überdosierungen

    Gegen die synthetischen Opioide hilft das Notfallmedikament Naloxon, das als Nasenspray auch durch medizinische Laien verabreicht werden kann. Mitarbeitende aus Einrichtungen der Drogen- und Aidshilfe sowie von Polizei- und Ordnungsdiensten sollten in der Anwendung sowie in speziellen Erste-Hilfe-Maßnahmen ausgebildet werden. Denn: „Synthetische Opioide wie Fentanyl sind in Deutschland angekommen“, sagt Maria Kuban, die das Projekt „RaFT“ (Rapid Fentanyl Testing in Drogenkonsumräumen) bei der Deutschen Aidshilfe leitet.

    Die Grundlagen sind bereits gelegt: Naloxon wird von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Im Rahmen des Bundesmodellprojektes „NALtrain“ wurden bisher mehr als 600 Mitarbeitende aus 300 Suchthilfeeinrichtungen geschult und mehr als 1.000 Heroinkonsument:innen und Substituierte mit Naloxon ausgestattet. Das gemeinsame Programm der Deutschen Aidshilfe, des Instituts für Suchtforschung in Frankfurt am Main sowie des Bundesverbands Akzept läuft noch bis Juni 2024.

    Lebensrettende Strukturen etablieren

    Die Möglichkeiten, Leben und Gesundheit opioidabhängiger Menschen zu schützen, sind in Deutschland noch lange nicht ausgeschöpft: „Drogenkonsumräume und die Substitutionstherapie sind wissenschaftlich belegte Maßnahmen zur Überlebenssicherung“, sagt Dirk Schäffer, Referent für Drogen und Strafvollzug bei der Deutschen Aidshilfe in Berlin. „Das Angebot der Substitutionstherapie sollte weiter ausgebaut werden. Drogenkonsumräume es muss es endlich in allen Bundesländern geben.“

    Gemeinsame Pressemitteilung von Bundesverband Akzept, Deutsche Aidshilfe (DAH) und Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen (katho), 21.11.2023

  • Risikomusik

    Im Rahmen einer Doktorarbeit an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg im Fachbereich Musikwissenschaft wird untersucht, welchen Stellenwert Musik im Leben von Menschen mit einer substanzgebundenen Suchterkrankung einnimmt und in welchen Ausprägungen Musik zu einem Risikofaktor bspw. für die dauerhafte Aufrechterhaltung der Abstinenz oder das Fortführen einer Therapie werden kann. Für diese Studie werden Menschen mit einer substanzgebundenen Suchterkrankung gesucht, die bereit sind, über ihre Beziehung zur Musik in einem Online-Fragebogen anonym Auskunft zu geben.

    Studienleiter Tristan Eissing: „Mit Ihrer Teilnahme helfen Sie, ein differenziertes Bild davon zu formen, ob und inwiefern Musik risikoreich sein kann, was Musik risikoreich machen kann und unter welchen Bedingungen dies geschieht. Der Fragebogen basiert auf Interviews, deren Kernaussagen zu diesem Fragebogen zusammengefasst wurden. Weil das Thema bisher unzureichend erforscht ist, werden viele verschiedene Aspekte abgefragt. Sie haben die Möglichkeit, noch weitere Aspekte einzubringen oder vorgestellte Aspekte zu kritisieren. Mit Ihrer Teilnahme leisten Sie einen wichtigen Beitrag zur Erforschung dieses Themas. Bitte nehmen Sie auch teil, falls Musik für Sie kein Risikopotenzial besitzt oder Musik Ihnen allgemein nicht wichtig ist.“

    Die Teilnahme ist anonym, freiwillig und dauert durchschnittlich 20 Minuten. Rückschlüsse auf die teilnehmenden Personen sind durch die erhobenen Daten nicht möglich.

    Zum Fragenbogen geht es hier: https://www.soscisurvey.de/risikomusik/

    Die Einladung zur Teilnahme mit Informationen zur Studie kann HIER als PDF-Datei heruntergeladen werden.

    Mitteilung von Tristan Eissing, Institut für Musik, Medien- und Sprechwissenschaften, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 8.11.2023

  • Medizinische Versorgung von Menschen ohne Krankenversicherung

    Die Landesregierung Baden-Württemberg unterstützt die projektbezogene Arbeit zur Verbesserung des Zugangs zu medizinischer Behandlung von Menschen ohne Krankenversicherung und fördert landesweit neun Projekte mit einer Laufzeit von rund anderthalb Jahren. Dafür stehen 400.000 Euro zur Verfügung, teilte Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha Ende Oktober mit. Eine Liste der entsprechenden Projekte kann HIER eingesehen und heruntergeladen werden.

    „Es besteht ein hoher praktischer Bedarf an niedrigschwelligen medizinischen Behandlungsangeboten“, sagte Minister Lucha. Daneben spielt das so genannte Clearing, also Beratungen, die auf eine Vermittlung in eine Krankenversicherung gerichtet sind, eine große Rolle. Mit dem Förderprogramm werden daher sowohl Modellprojekte für die anonyme Krankenbehandlung als auch solche mit dem Ansatz eines Clearings gefördert.

    Trotz eines regelmäßig bestehenden gesetzlichen Anspruchs auf eine Krankenbehandlung existieren Barrieren, die für einige Personenkreise den Zugang zu einer Gesundheitsversorgung erschweren. Dies betrifft etwa wohnungslose Personen, Personen, bei denen hohe Beitragsschulden für die Krankenversicherung aufgelaufen sind, in der Prostitution tätige Personen und Personen ohne Aufenthaltsstatus.

    Auf lokaler Ebene haben sich zivilgesellschaftliche Initiativen gebildet, die Angebote insbesondere für eine Notfall- bzw. Basisversorgung geschaffen haben. Häufig handelt es sich dabei um Anlaufstellen, bei denen betroffene Personen an kooperierende Ärztinnen und Ärzte vermittelt werden. Behandlungsleistungen werden in der Regel ehrenamtlich erbracht oder über Spenden finanziert.

    Minister Lucha: „Die Menschenwürde gebietet, dass alle Menschen in Notlagen medizinisch versorgt werden. Hier setzen wir mit den geförderten Modellprojekten an.“

    Im Rahmen der Projektförderung wird eine Evaluation stattfinden. Hierzu wird eine anonymisierte bzw. pseudonymisierte statistische Erhebung zur Ermittlung des bestehenden Bedarfs an Behandlungs- bzw. Beratungsangeboten erfolgen. Dabei wird insbesondere ermittelt, welche Personengruppen die jeweiligen Angebote in Anspruch nehmen und welche Gründe die Betroffenen an einer Inanspruchnahme des regulären Versorgungssystems hindern.

    „Wir freuen uns über die hohe Anzahl der eingegangenen Förderanträge mit vielen verschiedenen Ansatzpunkten und Umsetzungsideen. Das zeigt, dass wir verschiedene Wege ausprobieren sollten, um daraus Schlüsse für eine zukünftig bessere Versorgung von Menschen ohne Krankenversicherung ziehen zu können“, so Lucha abschließend.

    Pressestelle des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg, 27.10.2023

  • Glücksspielatlas Deutschland 2023 veröffentlicht

    Etwa jede:r 13. Glücksspieler:in entwickelt durch die Teilnahme an Automatenspielen, Sportwetten und anderen Glücksspielen gesundheitliche, finanzielle oder auch soziale Probleme. In vielen Fällen sind diese so massiv, dass Familien zerstört und Existenzen vernichtet werden.

    Der am 13. November veröffentlichte „Glücksspielatlas Deutschland 2023: Zahlen, Daten, Fakten“ bietet eine kompakte und anschauliche Darstellung aller relevanten Aspekte des Querschnittsthemas Glücksspiel. Mit dem Glücksspielatlas für Deutschland liegen die relevanten Zahlen, Daten und Fakten nun in einem Werk gebündelt vor. Es wurde wissenschaftlich fundiert und auf Grundlage aktueller Publikationen von Expert:innen des Instituts für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung (ISD Hamburg) und der Arbeitseinheit Glücksspielforschung der Universität Bremen erarbeitet und herausgegeben. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V. (DHS) fungiert als Mitherausgeberin.

    Der Glücksspielatlas 2023 beantwortet u. a. diese Fragen für Deutschland: Was kennzeichnet das aktuelle Glücksspielangebot? Welche spieler- und jugendschützenden Regeln gelten? Welchen Umfang hat der Glücksspielmarkt? Wie viele und welche Personen nehmen am Glücksspiel teil? Was sind Glücksspielstörungen und wie viele Personen sind von ihnen betroffen? Welche Maßnahmen des Spielerschutzes versprechen Wirksamkeit? Von wem werden Hilfeangebote in Anspruch genommen? Welche politischen Prozesse sind im Glücksspielbereich wahrnehmbar?

    Burkhard Blienert, Beauftragter der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen: „Mit dem nun vorliegenden Glücksspielatlas 2023 bekommen wir eine gute Grundlage für die Diskussion über den richtigen Umgang mit dem Glücksspiel und seinen Folgen. Und die brauchen wir dringend! Dass Glücksspielangebote mit schnellen und teils hohen Geldgewinnen locken, ist hinlänglich bekannt. Aber wie hoch das Suchtrisiko wirklich ist – und zwar ab dem ersten Spiel –, das weiß kaum jemand, auch nicht in der Politik. Wir brauchen dringend wirkungsvollere Maßnahmen gegen das illegale Automaten- und Onlinespiel. Und gerade bei Sportwetten sollten der Werbung schnellstmöglich engere Grenzen gesetzt werden. Es muss einfach Schluss sein mit den Sportwetten-Spots vor, nach und während der Sportberichterstattung selbst im Nachmittags- und Frühabendprogramm. Baustelle Nummer drei sind die sogenannten Lootboxen in Onlinespielen. Auch hier brauchen wir in Deutschland wirkungsvolle Jugendschutzregelungen.“

    Christian Schütze, Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung, Hamburg: „Der Glücksspielatlas 2023 schließt eine Lücke. Er nimmt die unterschiedlichen, aber miteinander verwobenen Bereiche Glücksspielangebot, -recht, -nachfrage, -sucht und -prävention gemeinsam in den Blick. Das geschieht sachlich, überblicksartig und anschaulich mit vielen Illustrationen. Damit bietet er für Entscheider:innen und alle Interessierten einen leichten Zugang zu den wichtigen Fakten in diesem umstrittenen Politikfeld.“

    Einige wesentliche Fakten aus dem Glücksspielatlas 2023:

    • 30 Prozent der Bevölkerung in Deutschland nehmen an Glücksspielen teil (2021). Im Jahr 2007 betrug dieser Anteil noch 55 Prozent.
    • 2,3 Prozent der Bevölkerung haben eine Glücksspielstörung – von allen Glücksspielenden sind dies 7,7 Prozent oder in absoluten Zahlen ca. 1,3 Millionen Personen.
    • Vier von zehn Teilnehmenden an Geldspielautomaten weisen eine Glücksspielstörung auf.
    • Die Nachfrage von Online-Glücksspielenden nach ambulanten Hilfeangeboten ist in den vergangenen fünf Jahren stark angestiegen.
    • Wirksamen Spielerschutz versprechen v. a. verhältnispräventive Maßnahmen. Sie verändern den Rahmen, in dem Glücksspiele angeboten werden. Hierzu zählen in erster Linie Verfügbarkeitsbeschränkungen wie spürbare Angebotsbeschränkungen oder die Spielersperre.
    • Glücksspielanbieter haben einen rechtlichen Sicherstellungsauftrag für den Spieler- und Jugendschutz. Sie sind also verpflichtet, Spieler- und Jugendschutz wirksam zu erreichen.

    Dr. Tobias Hayer, Universität Bremen, Arbeitseinheit Glücksspielforschung: „Eine zentrale Aufgabe ist es, die mit Glücksspielen einhergehenden Suchtgefahren einzudämmen. In diesem Zusammenhang bietet der Glücksspielatlas 2023 wichtige Orientierungspunkte, welche präventiven Ansatzpunkte, aber auch welche Maßnahmen des Spielerschutzes sich hier als zielführend erweisen. Darüber hinaus beinhaltet er einen kompakten Überblick über alle Anlaufstellen im Hilfesystem für Personen mit einer Glücksspielproblematik und ihre Angehörigen“.

    Christina Rummel, Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V . (DHS), Hamm: „Diskussionen zum Thema Glücksspiel leiden oftmals daran, dass Informationen nur ausschnitthaft, veraltet oder auch interessengeleitet herangezogen werden. Der Glücksspielatlas Deutschland 2023 eignet sich hervorragend als sachgerechte und fundierte Informationsquelle sowohl für die Fachwelt und die Politik als auch für eine interessierte Öffentlichkeit.“

    Bezugsmöglichkeiten

    Der Glücksspielatlas Deutschland 2023. Zahlen, Daten, Fakten“ steht auf den Websites der DHS und des ISD zum kostenlosen Download zur Verfügung:

    In Kürze kann die Printversion des Glücksspielatlas Deutschland 2023 kostenlos über das DHS-Bestellcenter geordert werden (begrenzte Stückzahlen, solange Vorrat reicht): DHS: https://www.dhs.de/infomaterial

    Der Glücksspielatlas Deutschland 2023 wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) finanziell gefördert.

    Gemeinsame Pressemitteilung: Beauftragter der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung (ISD Hamburg), Universität Bremen – Arbeitseinheit Glücksspielforschung, Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V., 13.11.2023

  • 4. Aktionstag Suchtberatung am 9. November 2023

    Unter dem Motto „Wieso? Weshalb? Darum!“ macht der bundesweite Aktionstag Suchtberatung am 9. November 2023 auf den bedeutenden gesellschaftlichen Stellenwert der Suchtberatung aufmerksam. Dazu informieren Suchtberatungsstellen in ganz Deutschland über ihre Angebote sowie zu aktuellen Problemlagen. Der Aktionstag Suchtberatung wird von der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) und ihren Mitgliedsverbänden organisiert. Er findet bereits zum vierten Mal statt.

    Wieso Suchtberatung?

    Die rund 1.400 Suchtberatungsstellen in Deutschland beraten, begleiten und unterstützen jährlich mehr als eine halbe Million Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen und ihre Angehörigen. Suchtberatungsstellen leisten in einer gut ausgebauten kommunalen Suchthilfe eine unverzichtbare Hilfe:

    • Sie übernehmen vielfältige Aufgaben innerhalb des deutschen Suchthilfesystems und unterstützen auf individueller sowie gesellschaftlicher Ebene.
    • Sie beraten bei problematischem Konsum von Suchtstoffen (z. B. Alkohol, Cannabis) und bei nichtstoffgebundenen Verhaltensweisen (z. B. Glücksspiel). Die Beratung erfolgt auf Wunsch anonym und ist kostenfrei.
    • Sie vermitteln bei Bedarf in ambulante oder stationäre Therapien.
    • Sie helfen, Gewaltspiralen in Familien und im öffentlichen Raum zu durchbrechen.
    • Sie tragen dazu bei, hohe volkswirtschaftliche Kosten einzusparen.

    Weshalb gibt es den Aktionstag Suchtberatung?

    Suchtberatung ist wichtiger denn je! Dies bekräftigen auch Fachleute aus dem Arbeitsfeld der Suchthilfe auf der Website aktionstag-suchtberatung.de. Der besonderen Bedeutung der Suchtberatungsstellen steht jedoch seit Jahrzehnten eine chronische Unterfinanzierung gegenüber. Die Problematik spitzt sich aktuell aufgrund der schwierigen finanziellen Situation vieler Kommunen sowie aufgrund der steigenden Preise bei den Personalkosten, den Mieten und der Energie weiter zu.

    „Suchtprobleme machen vor keinem Ort und keinem Landkreis Halt. Suchtberatungsstellen bieten niederschwellig Hilfe und Beratung für Betroffene und Angehörige. Hier darf kein Rotstift angesetzt werden!“, sagt Christina Rummel, Geschäftsführerin der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS).

    Darum! Jetzt handeln

    Daher hat die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) vor einigen Wochen „Eckpunkte für gesetzliche Regelungen zur Finanzierung der Suchtberatung“ veröffentlicht. Mit diesem Eckpunktepapier will die DHS eine Debatte zu den gesetzgeberischen Rahmenbedingungen anstoßen. Ziel ist es, eine nachhaltige und auskömmliche Finanzierung von Suchtberatungsstellen zu erreichen. Zudem gilt es, bundesweit einheitliche Voraussetzungen für die Inanspruchnahme von Angeboten der Suchtberatung zu schaffen.

    Der Beauftragte für Sucht- und Drogenfragen der Bundesregierung, Burkhard Blienert, erläutert, dass der sich dynamisch ändernde Drogenkonsum viele Suchtberatungen vor immer neue Herausforderungen stellt:

    „Der Druck in Beratungs- und Unterstützungssystemen ist enorm gestiegen, vor allem durch veränderte Konsummuster. Und die Herausforderungen werden wachsen, nicht schrumpfen. Das heißt, in der Sucht- und Drogenprävention, die eben vor Ort und direkt bei den Menschen ankommt, nehmen Gemeinden und Landkreise eine Schlüsselposition ein. Zu einem ‚Gemeinsam‘ gehört zudem, die Suchthilfe zu stärken, die Behandlung suchtkranker Menschen sicherzustellen und Prävention frühzeitiger und besser umzusetzen. Kommunale Sucht- und Drogenprävention muss deshalb endlich als dauerhafter Bestandteil der Daseinsvorsorge etabliert werden. Von der Hand in den Mund, das reicht einfach nicht. Kommunen leisten hier bereits sehr viel. Eine langfristige Finanzierung von Suchthilfe und Suchtberatung kann viele gesundheitliche, aber auch volkswirtschaftliche Kosten vermeiden. Hier muss die Verantwortung nun auch von vielen Schultern getragen werden – auch wegen Cannabis, aber nicht nur.“

    Pressemitteilung der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS), 7.11.2023

  • „Wir sind Millionen!“

    Vom 18. bis 24. Februar 2024 findet die nächste Aktionswoche für Kinder aus suchtbelasteten Familien statt. Sie ist eine Initiative von NACOA Deutschland – Interessenvertretung für Kinder aus Suchtfamilien e. V.

    Etwa jedes fünfte Kind in Deutschland wächst mit einem suchtkranken Elternteil auf, das sind knapp drei Millionen Kinder und Jugendliche. Rund sechs Millionen Erwachsene sind in einer suchtbelasteten Familie großgeworden. Oft bringt dies Vernachlässigung und Gewalt mit sich. Das Stigma und Tabu rund um das Thema Sucht führt zur Isolation dieser Kinder, selbst als Erwachsene sprechen viele nicht über ihre Erfahrungen. Die Aktionswoche trägt die Botschaft „Wir sind Millionen“. Sie soll den Kindern und ihren Familien zeigen, dass sie nicht allein sind, und sie dazu ermutigen, offen über ihre Herausforderungen zu sprechen, Unterstützung zu suchen und den Schatten der elterlichen Sucht zu überwinden.

    Diese Botschaft richtet sich auch an die Politik, die bisher zu wenig für Kinder aus suchtbelasteten Familien unternimmt. Obwohl einige Fortschritte erzielt wurden, ist die Unterstützung nach wie vor unzureichend. Die Ampelkoalition hat zu Beginn der Legislaturperiode versprochen, die Situation der Kinder von psychisch- und suchtkranken Eltern zu verbessern. Und tatsächlich ist mit der begonnenen Zusammenführung der Online-Beratungen von KidKit und NACOA auf www.hilfenimnetz.de, dem geplanten Ausbau und der zugesagten Förderung dieses Angebotes durch das Bundesgesundheits- und das Bundesfamilienministerium ein großer und wichtiger Schritt gemacht worden. Weitere konkrete Schritte müssten nun folgen. Doch aktuell droht sogar eine Kürzung der Mittel auf Bundesebene. Geld für Prävention und Gesundheitsförderung ist aber unverzichtbar, um Resilienzen zu stärken, aufzuklären, Stigmata zu überwinden, den Weg zu Hilfen zu erleichtern, ein gesundes Aufwachsen zu fördern und dadurch Sucht und andere psychische Erkrankungen zu vermeiden.

    „Wir sind Millionen“ ist ein erneuter Appell an Bund, Länder und Kommunen, ihren Teil dazu zu beizutragen, ein flächendeckendes Netz der Hilfe zu knüpfen, das regelfinanzierte Beratung und Betreuung der betroffenen Kinder und Jugendlichen anbietet. Die riesige Versorgungslücke muss endlich geschlossen werden.

    Wie in jedem Jahr soll die bundesweite Aktionswoche für Kinder aus Suchtfamilien die politischen Forderungen mit zahlreichen Aktionen unterstreichen. Sie richtet sich mit ihrem großen Angebot an Aktionen zudem an Öffentlichkeit und Medien sowie pädagogische Fachkräfte in Kitas, Schulen und Freizeiteinrichtungen.

    NACOA lädt alle Einrichtungen, Initiativen und Projekte aus Jugend- und Suchthilfe dazu ein, ihre Veranstaltungen auf der Website der Aktionswoche, coa-aktionswoche.de, zu veröffentlichen.

    Die Aktionswoche für Kinder aus suchtbelasteten Familien wird im Rahmen der Selbsthilfeförderung nach §20h Sozialgesetzbuch V finanziert durch die KKH und die GKV.

    Quellle: Nacoa, Herbstaufruf COA-Aktionswoche für Kinder aus suchtbelasteten Familien 2024, 25.10.2023