Kategorie: Kurzmeldungen

  • Wie Rauchen unsere Gene beeinflusst

    Rauchen ist schädlich, das ist bekannt. Doch erst nach und nach wird klar, was genau der blaue Dunst in unserem Körper bewirkt. Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) haben nun neue molekulare Details über die Folgen des Zigarettenkonsums aufgedeckt: Das Gen für einen Rezeptor, der an Entzündungen und der Neubildung von Blutgefäßen beteiligt ist, wird bei Rauchern häufiger abgelesen als bei Nichtrauchern.

    Für die Untersuchung wertete DZHK-Wissenschaftlerin Tina Haase, Doktorandin in der Arbeitsgruppe von Professorin Tanja Zeller, beide aus der Klinik und Poliklinik für Allgemeine und Interventionelle Kardiologie des Universitären Herzzentrums Hamburg des UKE, die Daten von 1.292 Probanden einer großen populations-basierten Studie aus. Davon waren 593 Personen Nichtraucher, 477 ehemalige Raucher und 221 Raucher. Bei Rauchern war das Gen für den G-Protein-gekoppelten Rezeptor 15 (GPR15) wesentlich aktiver als bei Nichtrauchern. Die Genaktivität ging dabei stark mit der Anzahl der pro Jahr gerauchten Zigaretten einher: Je mehr jemand rauchte, desto stärker wurde das Gen für GPR15 abgelesen.

    Die gute Nachricht ist, dass sich dieser Prozess wieder umkehren lässt. Wer mit dem Rauchen aufgehört hatte, wies nach einiger Zeit auch wieder eine geringere Aktivität des GPR15-Gens auf. Bei Personen, die unvermindert weitergeraucht hatten, blieb die Aktivität des Gens jedoch unverändert hoch. Diese langfristigen Auswirkungen des Rauchens haben die Forscher anhand der Daten, welche zu Beginn der Studie und nach fünf Jahren erhoben wurden, untersucht. Bei den ausgewerteten Daten der Ex-Raucher zeigte sich außerdem, dass die Abnahme der GPR15-Aktivität mit den Jahren seit dem Zigarettenverzicht einherging und in den ersten Jahren am stärksten abfiel.

    GPR15 ist sowohl an der Neubildung von Blutgefäßen als auch an Entzündungsvorgängen beteiligt. Seine genaue Rolle bei diesen Vorgängen versteht man aber noch nicht. „Rauchen ist einer der Hauptrisikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zum Teil werden die Erkrankungen durch Entzündungsvorgänge verursacht. Die Regulation und Funktion von GPR15 im Herz-Kreislauf-System zu untersuchen, ist daher sehr interessant“, sagt Haase.

    Rauchen hinterlässt Spuren auf der Erbsubstanz

    Zu Beginn der Untersuchungen war bereits bekannt, dass eine chemische Veränderung an einer bestimmten Region im GPR15-Gen mit dem Rauchen verknüpft ist. Dabei handelt es sich um eine Methylierung, also das Anhängen einer kleinen Methylgruppe an bestimmte Bausteine der Erbsubstanz. Diese kleinen Veränderungen können beeinflussen, wie stark verpackt und damit wie aktiv bestimmte DNA-Abschnitte sind. Haase und ihre Kollegen interessierten sich für das gesamte GPR15-Gen und konnten drei neue Regionen identifizieren, die bei Nichtrauchern stärker methyliert sind als bei Rauchern. Wenn man mit dem Rauchen wieder aufhört, nimmt die Methylierung an diesen Regionen stetig zu, parallel zur sinkenden Aktivität des GPR15-Gens. „Es ist daher gut möglich, dass Rauchen die Methylierung des GPR15-Gens senkt, wodurch das Gen verstärkt abgelesen wird“, vermutet Haase.

    Rauchverhalten exakt beurteilen

    Gelegenheitsraucher, reiner Party-Raucher, Stress-Kettenraucher – wie viel jemand raucht, ist gar nicht so einfach zu messen. Momentan werden dafür Fragebögen eingesetzt. Haase sieht hier eine mögliche Anwendung ihrer Ergebnisse: Da GPR15 in Abhängigkeit der Menge der gerauchten Zigaretten reguliert wird, könnte die GPR15-Genaktivität als Biomarker eingesetzt werden, um das Rauchverhalten zukünftig genauer zu erfassen. G-Protein-gekoppelte Rezeptoren lassen sich außerdem prinzipiell sehr gut medikamentös beeinflussen. „Daher ist GPR15 ein spannendes Target, gerade für die Therapie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Aber das ist noch ferne Zukunftsmusik“, sagt die junge Wissenschaftlerin.

    Originalpublikation:
    Novel DNA Methylation Sites Influence GPR15 Expression in Relation to Smoking. Haase T, Müller C, Krause J, Röthemeier C, Stenzig J, Kunze S, Waldenberger M, Münzel T, Pfeiffer N, Wild PS, Michal M, Marini F, Karakas M, Lackner KJ, Blankenberg S, Zeller T. Biomolecules. 2018 Aug 20;8(3). pii: E74. DOI: 10.3390/biom8030074.

    Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK), 24.09.2018

  • Volkswirtschaftliche Kosten des Alkoholkonsums

    Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) schreibt das Projekt „Der internationale Standard zur Berechnung der volkswirtschaftlichen Kosten des Alkoholkonsums“ zur Förderung aus.

    Gegenstand der Förderung ist ein Forschungsprojekt, das auf der Grundlage einer Literaturrecherche zu aktuellen internationalen Konzepten zur Berechnung der volkswirtschaftlichen Kosten des Alkoholkonsums den internationalen Standard herausarbeitet. Weiterhin soll geprüft werden, ob bzw. wie entsprechende Konzepte auf Deutschland übertragen werden können. Dabei sollen insbesondere folgende Fragestellungen beantwortet werden:

    1. Welche gängigen Ansätze zur Berechnung der volkswirtschaftlichen Kosten des missbräuchlichen Alkoholkonsums gibt es? Welche Vor- und Nachteile sind damit verbunden?
    2. Gibt es einen internationalen Standard hinsichtlich des Berechnungskonzepts für die volkswirtschaftlichen Kosten des Alkoholkonsums? Was empfiehlt die Arbeitsgruppe der OECD?
    3. Welche direkten und indirekten Kosten sollten in ein Konzept für Deutschland einbezogen werden und warum?
    4. Sollten auch Nutzenaspekte einbezogen werden? Wenn ja, welche?
    5. Welche intangiblen Effekte, wie z. B. durch Tod, Unfälle, Kriminalität oder sozialer Abstieg der Betroffenen und ihrer Angehörigen, sollten einbezogen werden? Mit welcher Methode, z. B. QALYs, DALYs, sollen diese Effekte bewertet werden?
    6. Wie kann der Einfluss alkoholpolitischer Maßnahmen gemessen werden?

    Das Projekt soll voraussichtlich im März 2019 starten. Die Durchführung des Gesamtprojekts soll nach spätestens fünf bis sechs Monaten abgeschlossen sein. Insgesamt stehen dafür bis zu 50.000 EUR zur Verfügung. Antragsberechtigt sind Einrichtungen und Träger, staatliche und nichtstaatliche (Fach-)Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sowie gemeinnützige Körperschaften (z. B. eingetragene Vereine, Stiftungen und gemeinnützige GmbHs) und Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft.

    Die Bekanntmachung „Der internationale Standard zur Berechnung der volkswirtschaftlichen Kosten des Alkoholkonsums“ wurde am 14.09.2018 veröffentlicht. Die Einreichung von Vorhaben endet am 29.10.2018 um 18 Uhr.

    Die vollständige Bekanntmachung und weitere Informationen sind zu finden unter:

    http://www.service.bund.de/IMPORTE/Ausschreibungen/editor/Bundesministerium-fuer-Gesundheit/2018/09/2579523.html

    https://www.forschung-bundesgesundheitsministerium.de/foerderung/bekanntmachungen/der-internationale-standard-zur-berechnung-der-volkswirtschaftlichen-kosten-des-alkoholkonsums

    https://www.vdivde-it.de/submission/bekanntmachungen/1827

    Quelle: Homepage BMG, 20.09.2018

  • Umgang mit traumatischen Erinnerungen

    Was im Gehirn passiert, wenn Menschen mit posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) versuchen, Erinnerungen willentlich zu unterdrücken, hat ein internationales Forscherteam analysiert. Bei einem Gedächtnistest zeichneten sie mittels Magnetenzephalografie die Hirnaktivität von schwer traumatisierten Geflüchteten auf und verglichen die Ergebnisse bei Teilnehmern mit und ohne PTBS. Die Daten geben Hinweise auf die neuronalen Grundlagen von wiederkehrenden traumatischen Erinnerungen und für die Therapie.

    Die Studie beschreibt das Team um Dr. Gerd Waldhauser von der Ruhr-Universität Bochum, Dr. Simon Hanslmayr von der University of Birmingham und Prof. Dr. Thomas Elbert von der Universität Konstanz gemeinsam mit Kollegen des Berliner Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in der Fachzeitschrift Scientific Reports vom 3. September 2018.

    An dem Versuch nahmen 24 geflüchtete Männer und Frauen teil. Elf von ihnen hatten infolge ihrer traumatischen Erlebnisse eine posttraumatische Belastungsstörung entwickelt, das heißt, sie erleben die auslösende emotionale Situation gedanklich immer wieder. Die übrigen Probanden hatten zwar vergleichbar viele schwerwiegende traumatische Ereignisse erlebt, aber keine PTBS entwickelt.

    Während ihre Hirnaktivität aufgezeichnet wurde, absolvierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Gedächtnistest, bei dem sie Assoziationen zwischen Bildern von emotional neutralen Alltagsgegenständen lernten. Aufgabe war es anschließend, einige der Assoziationen aktiv zu vergessen, andere zu behalten. Mit der Magnetenzephalografie, kurz MEG, erfassten die Forscher die sensorischen Gedächtnisspuren, die dabei entweder unterdrückt oder verstärkt wurden.

    „Die Signalstärke von sehr hohen sogenannten Gammafrequenzen in Hirnregionen, die mit dem Gedächtnisabruf und der sensorischen Verarbeitung zusammenhängen, deutet darauf hin, wie stark eine bestimmte Gedächtnisrepräsentation ist“, erklärt Simon Hanslmayr.

    Probanden ohne PTBS konnten Assoziationen erfolgreich unterdrücken. Bei ihnen waren die sensorischen Gedächtnisspuren für die willentlich vergessenen Assoziationen geringer ausgeprägt als für erinnerte Assoziationen. Anders sah es bei Probanden mit PTBS aus. Je ausgeprägter die Krankheitssymptome waren, desto schwieriger war es für die Teilnehmer, Assoziationen zu unterdrücken.

    „Die MEG-Daten zeigen, dass das willentliche Unterdrücken von Erinnerungen bei Probanden mit posttraumatischer Belastungsstörung eher einen gegenteiligen Effekt hat“, sagt Hanslmayr. Die sensorischen Gedächtnisspuren von unterdrückten Erinnerungen blieben erhalten und wurden tendenziell sogar verstärkt. „Diese Ergebnisse liefern einen Hinweis auf die neuronalen Grundlagen von wiederkehrenden traumatischen Erinnerungen und auf die fehlende Gedächtniskontrolle bei PTBS-Patienten“, so Gerd Waldhauser aus der Bochumer Abteilung für Neuropsychologie.

    Die Forscher weisen jedoch darauf hin, dass sie nur eine kleine Stichprobe für ihre Studie untersuchen konnten. „Diese experimentell und diagnostisch aufwendige Studie ließ sich nur mit wenigen so stark belasteten Probanden durchführen. Wir konnten allerdings dafür sorgen, dass andere Faktoren, die das Ergebnis hätten beeinflussen können – wie die Stärke von depressiven Symptomen oder die Anzahl an schweren traumatischen Erlebnissen – in den beiden Gruppen vergleichbar waren“, ergänzt Gerd Waldhauser.

    Von den Ergebnissen erhoffen sich die Forscher Hinweise auf neue Strategien zur Therapie der posttraumatischen Belastungsstörung sowie auf Faktoren, die Menschen vor der Krankheit schützen können. „Unsere Daten deuten darauf hin, dass die Fähigkeit zum willentlichen Unterdrücken von Erinnerungen möglicherweise vor einer PTBS schützt – oder aber dass eine PTBS zu einer schlechteren Gedächtniskontrolle führt“, sagt Waldhauser. „Gleichzeitig sollte das Unterdrücken von unerwünschten Erinnerungen nicht leichtfertig als therapeutische Strategie empfohlen werden, da es offenbar genau den gegenteiligen Effekt haben kann: Die Erinnerung verstärkt sich oder bleibt zumindest erhalten.“ Diese Phänomene müssten weiter erforscht werden, um in präventiven oder therapeutischen Strategien münden zu können.

    Originalpublikation:
    Gerd T. Waldhauser, Martin J. Dahl, Martina Ruf-Leuschner, Veronika Müller-Bamouh, Maggie Schauer, Nikolai Axmacher, Thomas Elbert, Simon Hanslmayr: The neural dynamics of deficient memory control in heavily traumatized refugees, in: Scientific Reports, 2018, DOI: 10.1038/s41598-018-31400-x

    Pressestelle der Ruhr-Universität Bochum, 03.09.2018

  • Online-Befragung: Lust und Rausch durch Chemsex?

    Chemische Drogen wie Methamphetamin, Ketamin oder ‚Liquid Ecstasy‘ steigern die Lust beim Sex. Gleichzeitig birgt der so genannte Chemsex gesundheitliche Risiken. Diese Form des Konsums tritt vor allem in der Gruppe der Männer, die mit Männern Sex haben (MSM), auf. Daten dazu gibt es in Deutschland bislang kaum.

    Am 1. September 2018 ist eine Studie gestartet, die dem Phänomen Chemsex auf den Grund geht. Auf www.chemsexstudy.de werden schwule und bisexuelle Männer zum Substanzkonsum und ihrem psychischen Wohlbefinden befragt. Sie sind eine Personengruppe, die aufgrund von Stigmatisierungs- und Diskriminierungserfahrungen anfällig für psychische Erkrankungen und HIV-Infektionen ist. Vermutlich ist deshalb auch der Substanzkonsum hier höher als im Bundesdurchschnitt.

    „Wir wollen mehr über die Motive, Hintergründe und Dynamiken von Chemsex in dieser spezifischen Gruppe wissen“, sagt Prof. Dr. Daniel Deimel. Er ist Professor für Klinische Sozialarbeit an der Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen (KatHO NRW) und leitet die Studie.

    „Chemsex ist ein komplexes Phänomen. Wir brauchen mehr Studien, die uns Wege aufzeigen, passgenaue Präventions- und Versorgungsprogramme für Männer zu entwickeln und umzusetzen, die aufgrund ihres Substanzkonsums in Schwierigkeiten kommen“, so Dr. Dirk Sander, Referent für HIV-Prävention und Gesundheitsförderung bei MSM der Deutschen AIDS-Hilfe.

    Daher rufen die beteiligten Institutionen Männer, die mit Männern Sex haben, dazu auf, an der Online-Befragung teilzunehmen. Ihre Anonymität ist gewährleistet.

    Die Studie ist ein Kooperationsprojekt der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen (Deutsches Institut für Sucht- und Präventionsforschung), der Universität Duisburg-Essen, der LVR Klinik Essen und der Deutschen AIDS-Hilfe. Die Projektleitung liegt bei Prof. Dr. Daniel Deimel. Das Projekt wird aus Eigenmitteln der Institutionen finanziert.

    Link zur Teilnahme an der Studie: www.chemsexstudy.de

    Pressestelle der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen, 03.09.2018

  • Von „Machern“ und „Aufschiebern“

    Warum schieben manche Menschen Aufgaben eher vor sich her? Dies haben Forscherinnen und Forscher der Ruhr-Universität Bochum untersucht. Mittels Kernspintomografie identifizierten sie zwei Hirnbereiche, deren Größe und funktionelle Verknüpfung damit zusammenhängen, wie gut eine Person ihre Handlungen kontrollieren kann. Die Ergebnisse stellt das Team um Caroline Schlüter, Dr. Marlies Pinnow, Prof. Dr. Dr. h. c. Onur Güntürkün und Dr. Erhan Genç von der Arbeitseinheit Biopsychologie in der Zeitschrift „Psychological Science“ vom 17. August 2018 vor.

    Die Biopsychologinnen und Biopsychologen untersuchten 264 Frauen und Männer im Kernspintomografen. Sie bestimmten das Volumen einzelner Hirnareale und ihre funktionelle Vernetzung. Außerdem füllten alle Probanden einen Fragebogen aus, mit dem ihre Fähigkeiten zur Handlungskontrolle eingeschätzt wurden.

    Menschen mit schlechter Handlungskontrolle hatten eine größere Amygdala. Außerdem war bei ihnen die funktionelle Verbindung zwischen der Amygdala und dem so genannten dorsalen anterioren cingulären Kortex (dorsaler ACC) weniger stark ausgeprägt. „Die beiden Hirnregionen sind bereits in früheren Studien mit der Steuerung von Handlungen in Verbindung gebracht worden“, sagt Erhan Genç.

    Die Funktion der Amygdala ist es vor allem, eine Situation und ihren jeweiligen Ausgang zu beurteilen und uns vor möglichen negativen Konsequenzen einer Handlung zu warnen. Der dorsale ACC nutzt hingegen Informationen über den potenziellen Ausgang einer Handlung, um Handlungen auszuwählen, die in die Tat umgesetzt werden. Er unterdrückt auch konkurrierende Handlungen und Emotionen, sodass eine ausgewählte Handlung erfolgreich abgeschlossen werden kann.

    Ist das Zusammenspiel zwischen Amygdala und dorsalem ACC gestört, kann die Handlungskontrolle nicht mehr erfolgreich ausgeführt werden, so die Theorie der Forscherinnen und Forscher. „Menschen mit höherem Amygdala-Volumen könnten eine größere Furcht vor den negativen Konsequenzen einer Handlung haben – sie zögern und schieben Dinge auf“, vermutet Erhan Genç. „Die geringe funktionelle Kopplung zwischen der Amygdala und dem dorsalen ACC könnte diesen Effekt weiter verstärken, indem störende negative Emotionen und Handlungsalternativen unzureichend reguliert werden.“

    Künftige Studien sollen zeigen, ob die unterschiedlich gut ausgeprägte Handlungskontrolle durch spezifische Trainings oder Hirnstimulation verändert werden kann. „Obwohl die individuellen Unterschiede in der Fähigkeit zur Handlungskontrolle einen großen Einfluss auf unseren persönlichen und beruflichen Erfolg sowie unsere psychische und physische Gesundheit haben, sind ihre neuronalen Grundlagen bisher nur wenig erforscht“, sagt Caroline Schlüter, die sich dem Thema in ihrer Promotion widmet.

    Pressestelle der Ruhr-Universität Bochum, 21.08.2018

  • Gesundheitliche Ungleichheit

    Das Robert Koch-Institut (RKI) gibt regelmäßig das „Journal of Health Monitoring“ heraus,  eine Online-Zeitschrift zu Public-Health-Themen. Im Special Issue „Gesundheitliche Ungleichheit in Deutschland und im internationalen Vergleich: Zeitliche Entwicklungen und Trends“ (März 2018) wird – vor dem Hintergrund des bereits hinlänglich belegten Einflusses des sozioökonomischen Status auf die Gesundheit – untersucht, wie sich die gesundheitliche Ungleichheit in Deutschland über die letzten 20 bis 30 Jahre entwickelt hat.

    Die sozialepidemiologische Forschung und die Gesundheitsberichterstattung haben inzwischen überzeugend belegt, dass Personen mit niedrigem im Vergleich zu denjenigen mit höherem sozioökonomischen Status von vielen Krankheiten, Beschwerden und Funktionseinschränkungen verstärkt betroffen sind und zu einem größeren Anteil vorzeitig sterben. Als Gründe hierfür werden unter anderem stärkere Belastungen am Arbeitsplatz, in der Wohnumgebung und im familiären und sozialen Umfeld diskutiert. Daneben dürften soziale Unterschiede im Gesundheitsverhalten sowie in den verfügbaren sozialen und personalen Ressourcen, die zum Beispiel bei der Bewältigung von Anforderungen und Belastungen zum Tragen kommen, eine Rolle spielen.

    Aus Sicht von Public Health und Gesundheitspolitik stellt die Verringerung dieser gesundheitlichen Ungleichheit ein wichtiges Ziel dar. Erkenntnisse über zeitliche Entwicklungen und Trends der gesundheitlichen Ungleichheit können dazu beitragen, auf neue oder sich verfestigende Problemlagen und damit auch auf mögliche Zielgruppen und Settings für Interventionen hinzuweisen. Außerdem stellen sie eine Voraussetzung für die Bewertung und Erfolgskontrolle umgesetzter politischer Maßnahmen und Programme dar. Vor diesem Hintergrund geht die vorliegende Übersichtsarbeit der Frage nach, wie sich die gesundheitliche Ungleichheit in Deutschland über die letzten 20 bis 30 Jahre entwickelt hat und ordnet die Ergebnisse in den internationalen Forschungsstand ein.

    Quelle: Website des RKI und Abstract, Special Issue „Gesundheitliche Ungleichheit in Deutschland und im internationalen Vergleich: Zeitliche Entwicklungen und Trends“, März 2018, S. 2

  • TK-Gesundheitsreport 2018

    Der demografische Wandel bedeutet nicht nur für die Rentenkassen eine große Herausforderung. Da die Menschen in Deutschland künftig länger berufstätig sein werden, ist es besonders wichtig, dass sie möglichst lange gesund und einsatzfähig bleiben. Hier gibt es allerdings noch großen Handlungsbedarf, wie Auswertungen des aktuellen, im Juli veröffentlichten Gesundheitsreports der Techniker Krankenkasse (TK) zeigen. Laut Report scheidet mehr als jeder zweite Erwerbstätige vor dem offiziellen Renteneintrittsalter aus dem Arbeitsleben aus. Darunter jeder Siebte (13,5 Prozent) aufgrund von Berufsunfähigkeit, Erwerbsunfähigkeit oder Schwerbehinderung.

    „Ein weiteres Drittel der Berufstätigen, die früher aus dem Erwerbsleben ausscheiden, hat zwar genug Berufsjahre zusammen, nimmt aber deutliche finanzielle Einbußen in Kauf, um früher in Rente zu gehen“, so Dr. Thomas Grobe vom Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen (aQua), das die TK-Daten ausgewertet hat. „Besonders häufig sind von einer Frühverrentung Beschäftigte mit körperlich belastenden Berufen betroffen.“ So ist das Risiko, berufs- oder erwerbsunfähig zu werden, im Bau- und Holzgewerbe 1,8-mal höher als in der Vergleichsgruppe. Das gilt auch für Verkehrs- und Lagerarbeiter (1,6-mal höheres Risiko) sowie für die Beschäftigten aus der Metallbranche (fast 1,6-mal höheres Risiko).

    Ältere Beschäftigte brauchen außerdem die meisten Arzneimittel. Sie erhielten mit 665 Tagesdosen fast drei Mal so viel Arzneimittel wie der Durchschnitt der Erwerbstätigen (245 Tagesdosen). Dabei machten Herz-Kreislaufmedikamente den größten Anteil aus – im Schnitt bekamen die 60- bis 64-Jährigen 2017 davon pro Kopf Präparate für 344 Tage. Das ist rund viermal so viel wie der Durchschnitt der Berufstätigen (90 Tagesdosen pro Kopf). Auch bei den Medikamenten für das Nervensystem, überwiegend Antidepressiva, zeigen sich deutliche Unterschiede. So erhielten die Berufstätigen zwischen 60 und 64 Jahren im Schnitt 34 Tagesdosen im Jahr, bei den Berufstätigen insgesamt waren es durchschnittlich nur knapp 22 Tagesdosen.

    Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK: „Das sind Zahlen, die uns zu denken geben sollten. Es nützt nichts, das Renteneintrittsalter immer weiter hochzuschrauben, wenn schon heute nicht einmal jeder Zweite so lange arbeitet. Wir müssen dafür sorgen, dass die Menschen leistungsfähig bleiben und überhaupt bis zum Rentenbeginn arbeiten können“. Gerade vor dem Hintergrund, dass jetzt die geburtenstarke Generation der Babyboomer langsam ins Rentenalter kommt, betont der TK-Chef: „Politik, Unternehmen, aber auch wir Krankenkassen sind gefragt, hier schnell Lösungen zu entwickeln. Zum einen, damit die Menschen länger gesund bleiben, und zum anderen auch, um den Wissenstransfer von einer Erwerbs-Generation in die nächste zu gewährleisten. In diesem Zusammenhang wird das Gesundheitsmanagement künftig wesentlich an Bedeutung gewinnen“, so Baas.

    „Um als Arbeitgeber attraktiv zu sein, muss ich das Signal senden, dass ich mich um meine Mitarbeiter kümmere – auch in gesundheitlicher Hinsicht“, so Baas. „Gut ausgebildete Fachkräfte sind in vielen Branchen Mangelware und viele Arbeitgeber suchen händeringend gute Leute. Schon heute ist Gesundheit ein wichtiger Recruiting-Faktor. Die Arbeitgeber dürfen hier aber keine Einzelkämpfer sein. Das ist eine Aufgabe für uns alle. Als Krankenkasse sehen wir es als unsere Aufgabe, die nötige Expertise zu liefern. Unser Ziel muss sein, dass in Zukunft auf dem Weg zur Rente nicht mehr jeder Zweite gesundheitlich auf der Strecke bleibt.“

    Der gesamte Report steht hier zum Download zur Verfügung.

    Pressestelle der Techniker Krankenkasse (TK), 04.07.2018

  • Online-Therapie bei Depression

    Internetbasierte psychologische Interventionen sind ein sinnvolles Format zur Behandlung von Depressionen in der Allgemeinbevölkerung, selbst für Betroffene mit schweren Symptomen. Das haben Psychologen um Dr. David Ebert, Lehrstuhl Klinische Psychologie und Psychotherapie, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), mit Hilfe einer Metastudie herausgefunden, für die sie 24 klinische Studien mit 4.889 Patienten ausgewertet haben. Ihre Ergebnisse haben sie in dem Journal „Clinical Psychology Review“ veröffentlicht.

    Die Online-Behandlung von psychischen Erkrankungen begegnet häufig Vorbehalten. Besonders Betroffene, die an schweren Symptomen leiden, sollen dafür nicht geeignet sein. Sie seien zu eingeschränkt, um das Internet nutzen zu können. In Großbritannien etwa, wo internetbasierte Psychotherapie bereits Teil der Gesundheitsversorgung ist, wird dieser Ansatz bisher nur für Patienten mit milden bis mittelschweren Symptomen der Depression empfohlen. Sind diese Verfahren wirklich nicht wirksam bei Patienten mit schwerer Depression? Und haben solche Therapien einen Effekt, der klinisch bedeutsam ist? Welche Patientengruppen profitieren von der Vorgehensweise, welche Patienten sollten ausgeschlossen und klassisch – durch Psychotherapie vor Ort oder Medikamente – behandelt werden? Dr. David Ebert und Kollegen gehen diesen offenen Fragen nach.

    Dazu haben sie eine Metastudie durchgeführt. Die Psychologen haben alle verfügbaren Datensätze von klinischen Studien zur Internettherapie bei Depression von den Wissenschaftlern gesammelt und zusammen analysiert. Diese Methode macht es möglich herauszufinden, welche Patientengruppen mehr oder weniger profitieren und welche Faktoren die Wirkung einer Therapie beeinflussen. Hierzu beschränkten sich die Autoren auf internetbasierte Interventionen, bei denen Patienten durch Therapeuten oder Coaches online bei der Behandlung unterstützt wurden.

    Die Ergebnisse der Studie sind eindeutig: Internettherapien können in der Tat zu klinisch bedeutsamen Veränderungen bei Depressionspatienten führen. Die Wahrscheinlichkeit, dass depressive Symptome sich verbessern, ist bei Inanspruchnahme von internetbasierter Therapie mehr als doppelt so hoch wie in Kontrollgruppen. Die Effekte sind vergleichbar mit jenen klassischeren Therapieformaten wie Psychotherapie oder antidepressiver Medikation.

    Es gab keine Patientengruppe, die nicht von der Internetbehandlung profitierte. Auch ältere Betroffene, solche mit geringer Bildung oder auch Patienten mit sehr schwerer Depression wiesen substantielle Verbesserungen auf. Man muss sie also nicht grundsätzlich von der Behandlung ausschließen, lautet das Fazit der Metastudie von Ebert.

    Dennoch müssen diese Ergebnisse im Kontext gesehen werden: Die untersuchten Betroffenen haben sich aktiv für die Behandlung durch das Internet entschieden. Das hat zur Folge, dass sich diese Befunde nicht unbedingt auf jeden Patienten mit Depression übertragen lassen. Sind Patienten aber interessiert und gegenüber einer Behandlung durch das Internet aufgeschlossen, können Online-Behandlungen äußerst wirksam sein.

    Bibliographische Angaben:
    Do guided internet-based interventions result in clinically relevant changes for patients with depression? An individual participant data meta-analysis, in: Clinical Psychology Review, Volume 63, July 2018, Pages 80-92.
    https://doi.org/10.1016/j.cpr.2018.06.007

    Pressestelle der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), 03.08.2018

  • Der Einfluss der sozialen Klasse

    Wie wird unser Verhalten durch unsere soziale Klasse beeinflusst? Diese Frage beschäftigt die Soziologie schon seit jeher. Je nachdem, ob Menschen in einem Arbeitermilieu aufwachsen oder in einem Akademikerhaushalt, übernehmen sie für diese Schicht charakteristische Verhaltensweisen, so die Hypothese. Die Frankfurter Sozialpsychologin Dr. Anna Lisa Aydin hat neue Belege für diese Hypothese gefunden. Ihre gemeinsam mit Forschenden aus Zürich, Hagen, Idaho und Tel Aviv erarbeitete Studie, die im Fachmagazin „Social Psychological and Personality Science“ erschienen ist, zeigt jedoch auch, dass Menschen nicht nur stur ihr klassenspezifisches Verhalten zeigen, sondern flexibel auf ihr Gegenüber aus anderen sozialen Klassen reagieren.

    Ein Großteil der Forschung zum Einfluss sozialer Klasse beruht auf den Ideen des Soziologen Pierre Bourdieus. Er beschreibt, wie sich das Umfeld, in dem wir aufwachsen, tief in unsere Identität einschreibt. Sozialpsychologische Autoren argumentieren, dass Menschen aus einer niedrigeren sozialen Klasse über weniger Ressourcen verfügen und ihre Umwelt in geringerem Maße beeinflussen können. Sie seien somit stärker auf gegenseitige Hilfe angewiesen, was dazu führe, dass Zusammenhalt ein wichtiger Wert sei. Die Menschen identifizierten sich mit diesem Wert und verhielten sich dementsprechend kooperativ. Menschen aus einer höheren sozialen Klasse hingegen verfügten über mehr Ressourcen, sie könnten zwischen mehreren Alternativen entscheiden und seien weniger auf gegenseitige Hilfe angewiesen. Dies resultiere in individualistischeren Selbstkonzepten, bei denen es zentral sei, seine Umwelt nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten. Die unterschiedlichen Verhaltensweisen stellen somit eine Anpassungsleistung an das jeweiliges Lebensumfeld dar.

    Diese Theorie ließ sich in den vorliegenden Studien zum Teil stützen. Insgesamt wurden mehr als 2.000 Personen in Deutschland befragt. So war den Befragten, die sich einer niedrigeren sozialen Klasse zugehörig fühlten, ein warmherziger und kooperativer Umgang mit anderen Menschen aus ihrer sozialen Klasse wichtiger als jenen, die sich einer höheren sozialen Klasse zugehörig fühlten. Darüber hinaus legten diejenigen, die mehr verdienten und besser gebildet waren, mehr Wert darauf, im Kontakt mit anderen ihre Kompetenz zu zeigen und dominant aufzutreten, als die Angehörigen der Gruppe mit geringerem Verdienst und weniger guter Ausbildung.

    Die Befürchtung der Autoren war, dass derartige Verhaltensunterschiede zu einer weiteren Zunahme sozialer Ungleichheit in Deutschland führen könnten. Denn wer dominanter auftritt, hat bessere Chancen auf sozialen Aufstieg. Die beobachteten Verhaltensunterschiede waren jedoch relativ klein. Deutlich größer war der Einfluss der sozialen Klasse des Gegenübers. Wie verhalten sich Menschen, wenn sie es mit jemandem aus einer niedrigeren oder höheren Klasse zu tun haben? Die Mehrheit der Befragten bezeichnete die sozialen Unterschiede in Deutschland als nicht bzw. weniger gerechtfertigt. Sie fanden es folglich wichtig, sich gegenüber Menschen mit weniger Geld und Bildung warmherzig und kooperativ zu verhalten. Umgekehrt legten sie Wert darauf, gegenüber Menschen mit mehr Geld und Bildung kompetent zu erscheinen und sich zu behaupten.

    Diese Befunde sind insbesondere vor dem Hintergrund relevant, dass die soziale Ungleichheit in Deutschland und vielen anderen Teilen der Welt zunimmt, obwohl sie von den meisten Menschen als ungerechtfertigt wahrgenommen wird. Während die auf soziologischen Theorien basierende Forschung erklären kann, wie sich diese Ungleichheit durch die Prägung in den unterschiedlichen sozialen Klassen noch verstärken kann, bietet die aktuelle Studie einen etwas optimistischeren Ausblick: Sobald es nämlich zum Austausch zwischen Personen unterschiedlicher Klassen kommt und die Klassenunterschiede als illegitim empfunden werden, zeigt sich Solidarität gegenüber Armen und ein Selbstbehauptungswille gegenüber Reichen.

    Bibliographische Angaben:
    Aydin, A. L., Ullrich, J., Siem, B., Locke, K. D., & Shnabel, N. (in press). The effect of social class on agency and communion: Reconciling rank-based and identity-based perspectives. Manuscript accepted for publication in Social Psychological and Personality Science.
    http://journals.sagepub.com/doi/pdf/10.1177/1948550618785162
    https://psyarxiv.com/waz8e/

    Pressestelle der Goethe-Universität Frankfurt am Main, 15.08.2018

  • Glücksspielgeräte auf deutschen Rast- und Autohöfen

    Beim Jugend- und Spielerschutz an Glücksspielgeräten auf deutschen Rast- und Autohöfen gibt es erhebliche Lücken. Zu diesem Ergebnis kam eine von der Drogenbeauftragten Marlene Mortler initiierte Untersuchung durch den Arbeitskreis gegen Spielsucht e.V.

    Der Arbeitskreis hat im Jahr 2017 an mehr als 600 bundesweiten Autohöfen und Rastplätzen geprüft, wie es um den Jugend- und Spielerschutz an Geldspielgeräten bestellt ist. Das Ergebnis: Die Mehrheit der Geräte war weder technisch gesichert, noch war das Personal ausreichend geschult. Auch die geforderten Informationsmaterialien zu den Risiken des Glücksspiels und zu Beratungsangeboten waren in vielen Fällen unzureichend.

    Den Appell der Drogenbeauftragten an die Branche, für Abhilfe zu sorgen, nahm der Deutsche Automatenverband auf und lud Vertreter aus Autobahngastronomie und Suchthilfe zu einem Runden Tisch ein. Im Ergebnis haben sich die betroffenen Branchen zu weitergehenden Maßnahmen des Jugend- und Spielerschutzes und einer regelmäßigen Überprüfung der Standorte verpflichtet. Hinzu kommen die verpflichtende Schulung der betroffenen Mitarbeiter und klare Regeln für die Aufstellungsorte der Automaten.

    Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler: „Jugend- und Spielerschutz müssen beim Glücksspiel an erster Stelle stehen. Es muss Schluss sein mit ‚Nischenwirtschaft‘, ‚Grauzonen‘ und dubiosen Angeboten. Auch die Branche selbst kann und muss ihren Beitrag zur Prävention und zum Jugendschutz leisten – dazu ist sie rechtlich verpflichtet. Ich begrüße die jetzt vorgelegte Selbstverpflichtung der Branche. Sie ist ein wichtiger, erster Schritt, dem nun Ergebnisse folgen müssen!“

    Begleitet wurde der Prozess durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur sowie das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Der Parlamentarische Staatssekretär Steffen Bilger (Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur):

    „Das BMVI begrüßt die Initiative des Rundes Tisches ausdrücklich. Auch auf den Rastanlagen an den Bundesautobahnen und auf den Autohöfen muss der Schutz von Jugendlichen und Suchtgefährdeten vor dem Risiko, das von Geldspielautomaten ausgeht, gewährleistet sein. Die erarbeiteten Anforderungen und Maßnahmen werden hierzu einen wesentlichen Beitrag leisten.“

    Die beschlossenen Maßnahmen sollen im September 2018 und im Dezember 2018 durch den Arbeitskreis gegen Spielsucht e.V. kontrolliert und anschließend evaluiert werden.

    Pressestelle der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, 09.07.2018