Kategorie: Kurzmeldungen

  • Sucht und Teilhabe

    Cover_neuWelche Angebote zur Unterstützung Suchtkranker im Hinblick auf ihre Teilhabe am Arbeitsleben und am gesellschaftlichen Leben macht die Suchthilfe in Niedersachsen? Um diese Frage zu beantworten, beauftragte die Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen (NLS) Prof. Dr. Knut Tielking von der Hochschule Emden-Leer mit der Erstellung einer Expertise, die nun veröffentlicht wurde. Sie trägt den Untertitel „Eine Zusammenschau von und Empfehlungen zu teilhabefördernden Aktivitäten mit dem Schwerpunkt ‚Sucht und Arbeit‘ sowie Eingliederungshilfen in Niedersachsen“. Ausgangspunkt der Untersuchung ist der Anspruch der UN-Behindertenrechtskonvention und das damit verbundene Teilhabekonzept.

    Die Expertise zeigt auf, dass es bereits sehr vielfältige Angebote und Aktivitäten zur Teilhabeförderung Suchtkranker in Niedersachsen gibt, dass aber auch noch deutliche Defizite bestehen. Dies betrifft z. B. Beschäftigungsmöglichkeiten für Suchtkranke und die Kooperation beteiligter Leistungsträger an den Schnittstellen der sozialen Hilfesysteme. Der Abschlussteil mündet in Hinweisen und Empfehlungen, wie die Teilhabesituation von Suchtkranken durch die Weiterentwicklung von Angeboten und Strukturen noch verbessert werden könnte. Die Vorschläge richten sich an die Einrichtungen, Träger und Verbände der Sucht- und Suchtselbsthilfe sowie an deren Kooperationspartner in den Kommunen und im Land Niedersachsen.

    Die Veröffentlichung der Expertise verfolgt den Zweck, den beteiligten Akteuren und politisch Verantwortlichen Anregungen zu geben, sich mit der Teilhabe suchtkranker Menschen am Arbeitsleben und am gesellschaftlichen Leben zu befassen und realisierbare Ideen zu deren weiterer Verbesserung zu entwickeln. Die Expertise kann auf der Website der NLS heruntergeladen oder als gedrucktes Exemplar bestellt werden.

    Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen, 17.05.2016

  • Gesetzesentwurf PsychVVG

    Das Bundesministerium für Gesundheit hat den Entwurf eines Gesetzes zur Weiterentwicklung der Versorgung und Vergütung für psychiatrische und psychosomatische Leistungen vorgelegt. Es folgt damit Forderungen der wissenschaftlichen Fachgesellschaften und Verbände aus den Bereichen Psychiatrie, Psychosomatik sowie Kinder- und Jugendpsychiatrie. Der Gesetzesentwurf ist ein wichtiger Schritt zu einem zukunftsfähigen Entgeltsystem, das die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit psychischen Erkrankungen berücksichtigt. Es ist jedoch noch eine Vielzahl von grundsätzlichen Fragen offen. Diese müssen zwingend und umgehend geklärt werden, damit das angestrebte Ziel auch tatsächlich erreicht werden kann.

    Menschen mit psychischen Erkrankungen benötigen ein Hilfe- und Versorgungssystem, das die besonderen Bedingungen ihrer Erkrankung und ihrer Lebenssituation adäquat berücksichtigt. Das bisher in der Entwicklung befindliche Preissystem (PEPP-System) setzt die falschen gesundheitspolitischen und ökonomischen Anreize und hat sich als nicht geeignet erwiesen. Die wissenschaftlichen Fachgesellschaften und Verbände aus den Fächern der Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie haben im Herbst vergangenen Jahres gemeinsam ein grundlegendes Umdenken in der Finanzierung von Krankenhausleistungen gefordert und ein konkretes Konzept für ein zukünftiges Entgeltsystem vorgelegt.

    Der jetzige Entwurf eines „Gesetzes zur Weiterentwicklung der Versorgung und der Vergütung für psychiatrische und psychosomatische Leistungen“ (PsychVVG) nimmt die wesentlichen Forderungen prinzipiell auf. Auf der Basis dieses Gesetzesentwurfs kann zukünftig der jeweilige regionale Versorgungsbedarf besser in die Budgetfindung der Krankenhäuser einfließen. Eine besondere Bedeutung kommt der erforderlichen Personalausstattung zu: Der Gesetzesentwurf sieht die Entwicklung verbindlicher Mindestvorgaben dazu vor. Die für Menschen mit psychischen Erkrankungen besonders bedeutsame Möglichkeit zur sektorenübergreifenden Behandlung wird zukünftig durch die Möglichkeit einer psychiatrischen Behandlung im häuslichen Umfeld deutlich gestärkt. Durch die „Krankenhausbehandlung ohne Bett“ kann in individuellen Fällen die stationäre Behandlung ersetzt oder abgelöst werden.

    Diese als positiv zu bewertenden Ansätze können jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass in diesem Gesetzesentwurf wesentliche Punkte unzureichend geregelt sind. Die gerade in der sprechenden Medizin entscheidende Personalbesetzung muss zwingend in voller Höhe und auch zukunftssicher sowie dynamisch-adaptiv durch die Krankenkassen finanziert werden. Dazu sind sicherlich deutlich mehr Finanzmittel erforderlich, als das BMG derzeit hierfür veranschlagt. Die Regelungen zur Abrechnung müssen bürokratiearm so ausgestaltet werden, dass sie in erster Linie an der Versorgungsnotwendigkeit ausgerichtet sind und den Krankenhäusern die Möglichkeit zu einer verlässlichen Planung geben. Die Fortführung einer Kalkulation auf der Basis des bisherigen PEPP-Systems (das sich als nicht zielführend erwiesen hat) und der geplante Krankenhausvergleich werden zu einem noch höheren Dokumentationsaufwand führen.

    Nur wenn diese Fragen geklärt sind, kann durch dieses Gesetz das gemeinsame Ziel einer zukunftsfähigen Weiterentwicklung der Versorgung und Vergütung psychiatrischer und psychosomatischer Leistungen erreicht werden.

    Gemeinsame Pressemitteilung der wissenschaftlichen Fachgesellschaften und Verbände aus den Bereichen Psychiatrie, Psychosomatik und Kinder-und Jugendpsychiatrie, 25. Mai 2016

    Die unterzeichnenden Fachgesellschaften und Verbände:
    Arbeitskreis der Chefärztinnen und Chefärzte psychiatrischer und psychotherapeutischer Kliniken an Allgemeinkrankenhäusern in Deutschland (ACKPA)
    Arbeitskreis der Krankenhausleitungen Psychiatrischer Kliniken Deutschlands (AKP)
    Bundesarbeitsgemeinschaft der Leitenden Klinikärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (BAG)
    Bundesarbeitsgemeinschaft leitender Mitarbeiter/innen des Pflege- und Erziehungsdienstes kinder- und jugendpsychiatrischer Kliniken und Abteilungen (BAG PED)
    Bundesarbeitsgemeinschaft der Träger Psychiatrischer Krankenhäuser (BAG Psychiatrie)
    Bundesdirektorenkonferenz – Verband leitender Ärztinnen und Ärzte der Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie (BDK)
    Bundesfachvereinigung Leitender Krankenpflegepersonen der Psychiatrie (BFLK)
    Bundesverband der Angehörigen psychisch Kranker (BApK)
    Deutsche Arbeitsgemeinschaft der Tageskliniken (DATPPP)
    Deutsche Fachgesellschaft Psychiatrische Pflege (DFPP)
    Deutsche Gesellschaft für Bipolare Störungen (DGBS)
    Deutsche Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie (DGGPP)
    Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP)
    Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN)
    Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM)
    Deutsche Gesellschaft für seelische Gesundheit bei Menschen mit geistiger Behinderung (DGSGB)
    Deutscher Verband der Ergotherapeuten e. V. (DVE)
    Lehrstuhlinhaber für Psychiatrie und Psychotherapie (LIPPs)
    Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands, Fachgruppe Psychiatrie (VKD)

  • Europäischer Drogenbericht 2016

    EDR_2016_CoverAm 31. Mai 2016 stellte die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA) in Lissabon den „Europäischen Drogenbericht 2016: Trends und Entwicklungen“ vor. Ein Schwerpunkt ist die Bedrohung durch Drogenmärkte im Internet und das kontinuierliche Auftreten Neuer Psychoaktiver Substanzen. Die EMCDDA äußert sich zudem besorgt über die Zunahme der Todesfälle durch Überdosierung in einigen Ländern. Der zuständige Europäische Kommissar für Migration, Inneres und Bürgerschaft Dimitris Avramopoulos: „Neue psychoaktive Substanzen, Stimulanzien, Heroin und andere Opioide werden weiterhin in starkem Maße nachgefragt und angeboten, was erhebliche Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit hat.“ Der Europäische Drogenbericht 2016 sei daher „für europäische Entscheidungsträger ein hilfreiches Instrument für die Gestaltung von politischen Strategien und Maßnahmen zur Drogenbekämpfung.“

    Die Anzahl, Art und Verfügbarkeit Neuer Psychoaktiver Stoffe haben auf dem europäischen Markt weiter zugenommen. Derzeit werden über 560 neue psychoaktive Substanzen von der EMCDDA beobachtet. 2015 wurden 98 Substanzen erstmals gemeldet (gegenüber 101 im Jahr 2014). Synthetische Cannabinoide und synthetische Cathinone stehen ganz oben auf der Liste der gemeldeten neuen Substanzen (24 bzw. 26). Zusammen machten diese beiden Gruppen im Jahr 2014 fast 80 Prozent der 50.000 Sicherstellungen von neuen psychoaktiven Substanzen bzw. über 60 Prozent der beschlagnahmten Menge von vier Tonnen aus. Im Bericht wird dazu Folgendes festgestellt: „Junge Konsumenten fungieren womöglich unwissentlich als menschliche Versuchskaninchen für Substanzen, deren potenzielle Gesundheitsrisiken weitgehend unbekannt sind.“

    Deutschland hat zügig gehandelt. Das Bundesministerium für Gesundheit hat bereits im vergangenen Jahr einen Gesetzentwurf zur Bekämpfung der Verbreitung Neuer Psychoaktiver Stoffe erarbeitet. Der Entwurf des Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetzes (NpSG) wurde am 4. Mai 2016 vom Bundeskabinett verabschiedet. Am 2. Juni 2016 wird der Gesetzesentwurf im Deutschen Bundestag in Erster Lesung beraten. Sofern das Parlament zustimmt, kann das NpSG bis zum Jahresende 2016  in Kraft treten.

    Marlene Mortler: „Jede Droge ist gefährlich. Das gilt gerade auch für die vielen aus ausländischen Drogenküchen auf den deutschen Markt gespülten so genannten Legal Highs. Sie gaukeln als ‚Kräutermischungen‘ oder ‚Badesalze‘ eine vermeintliche Harmlosigkeit vor, die sie allerdings nicht haben. Im Gegenteil. Im vergangenen Jahr sind allein in Deutschland 39 Menschen nach dem Konsum von Neuen Psychoaktiven Stoffen ums Leben gekommen. Dem Spiel mit dem Tod machen wir mit dem Gesetz ein Ende. Es ist uns gelungen, die juristisch hochkomplexe Materie in Hochgeschwindigkeit in Gesetzesform zu bringen. Mit dem Verbot ganzer Stoffgruppen schützen wir wirksam die Gesundheit.“

    Synthetische Cannabinoide, die als ‚legaler‘ Ersatz für Cannabis verkauft werden, können hochgiftig sein. Der Europäische Bericht informiert ausführlich über entsprechende Vorkommnisse und Todesfälle. So gab die EMCDDA im Februar 2016 eine Warnung bezüglich des synthetischen Cannabinoids MDMB-CHMICA heraus, das in Europa seit 2014 mit 13 Todesfällen und 23 nicht tödlichen Vergiftungen in Verbindung gebracht wurde. Das synthetische Cathinon alpha-PVP wurde seit 2011 mit fast 200 akuten Vergiftungen und mehr als 100 Todesfällen in Verbindung gebracht.

    Pressestelle der Bundesdrogenbeauftragten, 31.05.2016

    Geschätzter Drogenkonsum in der Europäischen Union

    Den geschätzten Drogenkonsum in der Europäischen Union zeigt auf einen Blick folgende Grafik aus dem aktuellen Bericht:

    Grafik entnommen aus: Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (2016), Europäischer Drogenbericht 2016: Trends und Entwicklungen, Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, Luxemburg, S. 15
    Grafik entnommen aus: Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (2016), Europäischer Drogenbericht 2016: Trends und Entwicklungen, Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, Luxemburg, S. 15
  • Effekte der stationären Reha bei Pathologischem Glücksspiel

    PGS_Addon_Cover_rIm Rahmen des Projektes „Katamnese-Erhebung zur stationären Rehabilitation bei Pathologischem Glücksspiel“ haben der Bundesverband für stationäre Suchtkrankenhilfe (buss) und die Grüsser-Sinopoli-Ambulanz für Spielsucht der Universitätsmedizin Mainz positive Effekte der stationären Behandlung von Patienten mit der Diagnose Pathologisches Glücksspiel nachgewiesen (KONTUREN berichtete). Dazu wurde eine spezifische Katamnese für Glücksspielsucht entwickelt und durchgeführt. Für einen Entlassungsjahrgang (2013) mit ca. 400 Behandlungsfällen wurden in der Nachbefragung neben katamnestischen Daten auch Basis- und KTL-Daten sowie Informationen aus weiterer Testdiagnostik erhoben, um zusätzlich zu Aussagen über die Wirksamkeit der Behandlung auch eine detaillierte psychopathologische Charakterisierung dieser Patientengruppe zu ermöglichen. Aus den Ergebnissen dieser Erhebung ging eine qualitative Folgestudie (Addon-Analyse) hervor. Beide Studien wurden vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert.

    Ziel der qualitativen Addon-Analyse war die quantitative Re-Analyse sowie die qualitativ-explorative Auswertung der zuvor gesammelten Daten von Patienten, die ein Jahr nach Beendigung der stationären Maßnahme vollständige Daten zur Verfügung stellten. Es sollte insbesondere untersucht werden, welche Faktoren (Rückfallpräventionsstrategien und erlebte Veränderungsprozesse) bei den Patienten zu einer dauerhaften Aufrechterhaltung der Abstinenz führen und durch welche Charakteristiken sich Patienten mit einer fortgeführten Glücksspielteilnahme, die jedoch keine pathologischen Züge aufweist, auszeichnen. Zu diesem Zweck wurde eine Kombination von qualitativen und quantitativen Auswertungstechniken realisiert.

    Die Ergebnisse zeigen, dass mit etwa 40 Prozent die Mehrzahl der Patienten ein Jahr nach Behandlungsende eine Abstinenz vom Glücksspiel aufrechterhält, dass ca. 30 Prozent über Rückfälle, verbunden mit Symptomen des Pathologischen Glücksspiels, berichten und weitere 30 Prozent die Glücksspielteilnahme fortführen, hierdurch jedoch kein erneutes Auftreten der Symptome des Pathologischen Glücksspiels erleben und somit als asymptomatisch bezeichnet werden können. Im Unterschied zu rückfälligen Patienten weisen abstinente und asymptomatische Patienten eine Nachreifung zentraler Persönlichkeitsmerkmale auf, wohingegen eine deutliche Verbesserung des Funktionsniveaus unter allen Patienten auftritt.

    Auf qualitativer Ebene zeigte sich, dass unter anderem soziale Unterstützung, soziale Verpflichtung, Effekte durch Nachsorgemaßnahmen sowie der Transfer von in der Therapie erlernten Techniken in den Lebensalltag nach der Behandlung funktionale Strategien darstellen, um dauerhafte Rückfälle zu vermeiden und den Behandlungserfolg aufrechtzuerhalten. Hinsichtlich der untersuchten Veränderungsprozesse, die durch die Behandlung angestoßen wurden, ist unter allen Patienten, unabhängig von deren klinischen Status bei der Nachbefragung, eine Verbesserung der Lebensqualität feststellbar. Insbesondere unter abstinenten und asymptomatischen Patienten wird zudem ersichtlich, dass eine Verbesserung sozialer Interaktionsstile, höhere Kompetenzen im Umgang mit alltäglichen Widrigkeiten und eine veränderte Perspektive auf die eigene Person mit einer Stabilität des Behandlungserfolgs in Zusammenhang stehen.

    Der Abschlussbericht zur Addon-Analyse steht hier zum Download bereit.

    buss, 12.05.2016

  • Jahrbuch Sucht 2016

    c76945486dDas „Jahrbuch Sucht 2016“ ist erschienen. Die Deutsche Hauptstelle
    für Suchtfragen stellt die neuesten Daten und Fakten vor.

    Alkohol

    Im Jahr 2014 wurde in Deutschland mit 9,6 Liter reinem Alkohol fast ebenso viel getrunken wie im Jahr zuvor (9,7 Liter). Damit bleibt der Pro-Kopf-Konsum unverändert sehr hoch. Der Gesamtverbrauch an alkoholischen Getränken sank im Jahr 2014 gegenüber dem Vorjahr um 0,2 Prozent auf 136,9 Liter pro Kopf der Bevölkerung. Von den 9,6 Litern Reinalkohol pro Kopf entfallen 5,1 Liter auf Bier, 2,3 Liter auf Wein, 1,8 Liter auf Spirituosen und 0,4 Liter auf Schaumwein.

    Die geringe Reduktion des Konsums ist jedoch kein Grund zur Entwarnung. Berücksichtigt man, dass der meiste Alkohol in Deutschland von 15- bis 65-Jährigen getrunken wird, erreicht der Durchschnittskonsum der Mehrheit der Bevölkerung 14 Liter Reinalkohol. Hochrechnungen des Statistischen Bundesamtes zufolge sind insgesamt 3,38 Millionen Erwachsene in Deutschland von einer alkoholbezogenen Störung in den letzten zwölf Monaten betroffen (Missbrauch: 1,61 Millionen; Abhängigkeit: 1,77 Millionen).

    Die Prävalenz von riskantem Alkoholkonsum gemäß AUDIT-C (Kurzform des „Alcohol Use Identification Test“) nach Geschlecht, Altersgruppe und sozioökonomischem Status zeigt, dass Männer aller Altersgruppen mit hohem sozioökonomischem Status eher riskantes Trinkverhalten zeigen als Männer mit niedrigem sozioökonomischem Status. Bei Frauen zeigt sich noch eklatanter, dass der Alkoholkonsum mit wachsendem Lebensalter und höherem sozialen Status ansteigt, das heißt, 19,3 Prozent der Frauen zwischen 45 bis 65 Jahren mit niedrigem Sozialstatus konsumieren Alkohol riskant, während es bei den Frauen mit hohem Sozialstatus 32,8 Prozent sind.

    Untersuchungen zu alkoholbezogenen Gesundheitsstörungen und Todesfällen gehen von etwa 74.000 Todesfällen aus, die durch den Alkoholkonsum oder den kombinierten Konsum von Tabak und Alkohol verursacht sind. Eine psychische oder verhaltensbezogene Störung durch Alkohol wurde im Jahr 2014 mit 340.500 Behandlungsfällen als zweithäufigste Einzeldiagnose in Krankenhäusern diagnostiziert, davon waren 247.918 Patienten Männer. Die Diagnose „Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol“ (F 10) lag für 2014 bei den Männern auf dem ersten Platz der Hauptdiagnosen. 22.391 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zwischen zehn und 19 Jahren wurden 2014 aufgrund eines akuten Alkoholmissbrauchs stationär behandelt, das waren 3,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Lediglich bei den 40- bis 50-Jährigen ist ebenfalls ein rückläufiger Trend im Hinblick auf die Patientenzahlen zu beobachten. In den übrigen Altersgruppen nimmt die Behandlung von Patienten mit akuter Alkoholintoxikation zu.

    Eine aktuelle Untersuchung beziffert die direkten und indirekten Kosten des Alkoholkonsums in Deutschland auf rund 40 Milliarden Euro. Dem stehen Einnahmen des Staates aus alkoholbezogenen Steuern von nur 3,172 Milliarden Euro (2014) gegenüber. Die Ausgaben für Alkoholwerbung in TV, Rundfunk, auf Plakaten und in der Presse belaufen sich 2014 auf 561 Millionen Euro, das sind 18 Millionen Euro mehr als im Vorjahr, ungeachtet der Ausgaben für Sponsoring und Werbung im Internet.

    Tabak

    Der Zigarettenverbrauch hat 2015 wieder zugenommen: Konsumiert wurden 1.004 Zigaretten pro Einwohner/in im Vergleich zu 982 Zigaretten im Jahr 2014. Das bedeutet einen Anstieg von 2,24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Abgenommen hat dagegen der Konsum von Zigarren, Zigarillos (2015: drei Milliarden Stück) und Feinschnitttabak (25.470 Tonnen.). Der Pfeifentabakverbrauch stieg 2015 auf 1.732 Tonnen, das entspricht einem Zuwachs von 27,4 Prozent (2014: 1.359 Tonnen). Sowohl die Ausgaben für Tabakwaren (26,2 Milliarden Euro) als auch die Steuereinnahmen sind im Jahr 2015 angestiegen (14,9 Milliarden Euro).

    Im Jahr 2013 starben rund 121.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Das waren 13,5 Prozent aller Todesfälle. Hinzu kommen schätzungsweise 3.300 Todesfälle durch Passivrauchen. Die durch das Rauchen entstandenen Kosten belaufen sich in Deutschland jährlich auf 79,09 Milliarden Euro, davon sind 25,41 Milliarden Euro direkte Kosten zum Beispiel für die Behandlungen tabakbedingter Krankheiten, Arzneimittel etc.) und 53,7 Milliarden Euro indirekten Kosten zum Beispiel durch Produktivitätsausfälle.

    Der Anteil der Raucher und Raucherinnen ist seit einigen Jahren erfreulich rückläufig. Im Jahr 2013 rauchten 29 Prozent der 15-jährigen und älteren Männer und 20 Prozent der gleichaltrigen Frauen. Am stärksten verbreitet ist das Rauchen im jungen und mittleren Erwachsenenalter. Erst ab einem Alter von 60 Jahren lässt sich ein deutlicher Rückgang beobachten, der auch vor dem Hintergrund der Zunahme tabakbedingter Erkrankungen und Todesfälle zu sehen ist.

    Bei Jugendlichen lässt sich ein deutlicher Rückgang des Rauchens verzeichnen: Im Jahr 2014 rauchten laut Repräsentativerhebungen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) elf Prozent der zwölf- bis 17-jährigen Jungen und neun Prozent der gleichaltrigen Mädchen – so wenig wie noch nie zuvor seit Beginn der Datenerhebung.

    E-Zigaretten und Shishas

    Bei Rauchern ab 16 Jahren ist der Anteil derer, die schon mal E-Zigaretten ausprobiert haben, im Zeitraum von 2012 bis 2014 von rund sechs Prozent auf 19 Prozent gestiegen. Von den Nichtrauchern hatten im Jahr 2014 lediglich ein bis zwei Prozent der Befragten die E-Zigarette ausprobiert. Noch beliebter als die E-Zigarette ist zumindest bei Jugendlichen die E-Shisha. Sie gleicht in Aufbau und Funktionsweise der E-Zigarette, ihr Mundstück ahmt jedoch das einer Wasserpfeife nach. Ihr Verbreitungsgrad wurde 2014 zum ersten Mal erhoben: Jeder fünfte Jugendliche (21,4 Prozent) und jeder siebte junge Erwachsene (14,4 Prozent) hat die E-Shisha schon einmal ausprobiert. Jeder neunte Jugendliche (11,3 Prozent) gibt an, in seinem bisherigen Leben schon einmal E-Shisha oder E-Zigarette, aber keine Tabak-Zigarette geraucht zu haben.

    Psychotrope Medikamente

    Im Jahre 2014 wurden in Deutschland rund 1,51 Milliarden Arzneimittelpackungen über öffentliche Apotheken verkauft (-2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Davon waren etwa 46 Prozent, nämlich 650 Millionen Packungen, nicht rezeptpflichtig. Ein kleiner Teil davon wird verordnet (9,1 Prozent), der größte Teil wird im Rahmen der Selbstmedikation in Apotheken verkauft. Die übrigen 54 Prozent oder knapp 750 Millionen Arzneimittelpackungen wurden von Ärztinnen und Ärzten verschrieben. Der Gesamtumsatz der pharmazeutischen Hersteller betrug etwa 29,2 Milliarden Euro (+4,2Prozent gegenüber dem Vorjahr), der Umsatz in Apotheken 45,8 Milliarden Euro (ohne MwSt.). Größter Einzelmarkt ist der Markt der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV). Hier wurden 33,01 Milliarden Euro im Jahre 2014 (+9,04 Prozent gegenüber dem Vorjahr) für rund 651 Millionen verordnete Arzneimittel (+0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr) ausgegeben.

    Vier bis fünf Prozent aller verordneten Arzneimittel besitzen ein eigenes Missbrauchs- und Abhängigkeitspotenzial, darunter vor allem die Schlaf- und Beruhigungsmittel mit Wirkstoffen aus der Familie der Benzodiazepine und der Benzodiazepinrezeptoragonisten. In den letzten Jahren sind die Verordnungen dieser Mittel im Rahmen der GKV zwar zurückgegangen, der Anteil der privat verordneten Mittel hat allerdings zugenommen. Die verkauften Benzodiazepine reichen immer noch aus, um etwa 1,2 bis 1,5 Millionen Abhängige dieser Arzneimittel zu versorgen, die Gesamtzahl der Arzneimittelabhängigen wird auf bis zu 1,9 Millionen geschätzt. Von dieser unerwünschten Arzneimittelwirkung sind insbesondere Frauen im höheren Lebensalter belastet.

    Illegale Drogen

    Im Jahr 2014 wurden 1.032 Rauschgifttote registriert. Das entspricht einer Steigerung von drei Prozent zum Vorjahr (1.002). Damit ist die Zahl der drogenbedingten Todesfälle mittlerweile im zweiten Jahr in Folge gestiegen und löst den vorherigen Trend rückläufiger drogenbedingter Todesfälle ab. Das Durchschnittsalter der registrierten Drogentoten ist auf etwas mehr als 38 Jahre gestiegen.

    Wie die Weltgesundheitsorganisation im Rahmen einer aktuellen Studie zu den weltweiten Gesundheitslasten (Global Burden of Disease [GND]-Studie) schätzt, sind im Jahr 2010 weltweit 157.805 Todesfälle auf den Konsum illegaler Drogen zurückzuführen. Gemessen am Anteil gesunder Lebensjahre, die durch Krankheit oder frühzeitigen Tod verloren gehen (DALYs = disability adjusted life years = durch vorzeitiges Versterben verlorene Lebensjahre, Verlust an Lebensqualität durch das Leben mit Erkrankung und Behinderung), verursachte der Drogenkonsum ein Prozent der globalen Krankenlast (Männer 1,2 Prozent; Frauen 0,7 Prozent), das sind insgesamt 23.810 DALYs.

    Deutschland weist geschätzte 4,7 Personen mit riskantem Drogenkonsum pro 1.000 Einwohner im Alter von 15 bis 64 Jahren auf und zählt damit europaweit zu den Ländern mit niedriger Prävalenz. Die Konsumprävalenz ist bei Männern höher als bei Frauen, und der Konsum ist bei 18- bis 20-Jährigen am weitesten verbreitet: 16,8 Prozent hatten in den vergangenen zwölf Monaten illegale Drogen konsumiert. Dabei steht der Konsum von Cannabis deutlich im Vordergrund. Etwa jeder sechste Befragte im Alter von 18 bis 20 Jahren hat in den letzten Monaten mindestens einmal eine illegale Substanz konsumiert. Bei 12- und 13-Jährigen sowie Personen ab dem fünfzigsten Lebensjahr liegt die Prävalenz unter bzw. bei einem Prozent. Nach Hochrechnungen des Epidemiologischen Suchtsurveys 2012 sind insgesamt 319.000 Personen im Alter von 18 bis 64 Jahren, ca. 260.000 Männer und ca. 58.000 Frauen, von Cannabis, Kokain oder Amphetamin abhängig.

    Glücksspiel

    Die Bruttospielerträge in deutschen Spielbanken sind 2014 zurückgegangen: Mit 370 Millionen Euro liegen die Erträge von Glücksspielautomaten auf dem niedrigsten Stand seit 1993. ‚Klassische‘ Spiele (Roulette, Black Jack, Poker) brachten 138 Millionen Euro ein. Dies entspricht einer Minderung von zehn Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt sind die Umsätze auf dem gesamten deutschen Glücksspielmarkt 2014 jedoch angestiegen (um 1,4 Prozent auf 34,7 Milliarden Euro). Verantwortlich hierfür sind die 269.000 aufgestellten gewerblichen Geldspielautomaten in Spielhallen, Imbissbetrieben und Gaststätten, die in diesem Bereich für ein Umsatzplus von 3,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und einen Umsatz von 20,5 Milliarden Euro sorgten.

    Nach der aktuellen Prävalenzstudie (2015) der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ist bei 241.000 Personen der bundesdeutschen Bevölkerung ein problematisches Spielverhalten und bei 215.000 Personen ein pathologisches Spielverhalten erkennbar. Im Vergleich mit dem Survey 2013 sind geringe, statistisch allerdings nicht signifikante Rückgänge zu verzeichnen.

    Die Nachfrage in ambulanten Beratungsstellen von süchtigen Spielern und Spielerinnen ist gewachsen. Ihr Anteil in den Suchtberatungsstellen hat sich von 6,8 Prozent auf 7,7 Prozent (Einzeldiagnosen) bzw. von 6,1 Prozent auf 6,8 Prozent (Hauptdiagnosen) erhöht. Eine Hochrechnung auf die Gesamtzahl der betreuten Spieler/innen in den bundesweit 1.427 ambulanten Suchtberatungsstellen verweist auf rund 24.000 Fälle mit der Einzeldiagnose „Pathologisches Spielen“ (Hauptdiagnose: 21.300) nach 18.800 im Jahr 2013 (bezogen auf 1.320 Einrichtungen).

    Auf der Basis der durchschnittlichen Anzahl der Klienten pro Einrichtung beträgt der Anstieg der Behandlungsnachfrage 4,9 Prozent. Spieler/innen an Geldspielautomaten bilden mit 73,9 Prozent nach wie vor die mit Abstand größte Gruppe. In stationären Einrichtungen ist nach den Einzel- und Hauptdiagnosen der Anteil pathologischer Spieler/innen an der Gesamtzahl der Patienten im Vergleich zum Vorjahr von 5,1 Prozent auf 4,8 Prozent bzw. von 3,0 Prozent auf 2,0 Prozent leicht zurückgegangen.

    Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen stellt fest:

    Nach wie vor sind die legalen Drogen Alkohol, Tabak und Medikamente für den größten Teil der Suchtproblematik in Deutschland verantwortlich. Es zeigt sich deutlich, dass legaler und illegaler Drogenkonsum besonders Männer und männliche Jugendliche betrifft. Die nur geringfügigen Konsumveränderungen bestätigen zum wiederholten Male die Forderungen der DHS nach effektiven Präventionsmaßnahmen wie Preiserhöhungen, Angebotsreduzierung und Werbeeinschränkungen. Darüber hinaus müssen in der Prävention die unterschiedlichen Problematiken von Männern und Frauen sowie die soziale Benachteiligung stärker berücksichtigt werden.

    Bibliographische Angaben:
    Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) e. V. (Hg.)
    Jahrbuch Sucht 2016
    Lengerich: Pabst Science Publishers 2016
    280 S., ISBN 978-3-95853-172-7, EUR 20,00

    Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V., 03.05.2016

  • Ärztinnen und Ärzte in der medizinischen Rehabilitation

    Cover_rDie Deutsche Rentenversicherung Bund und die Pädagogische Hochschule Freiburg haben im Rahmen des Projektes „Reha-Wegweiser – eine Orientierungshilfe für zukünftige Reha-Ärztinnen und -Ärzte“ die Broschüre „Medizinische Rehabilitation – ein attraktiver Arbeitsplatz für Ärztinnen und Ärzte“ erstellt. Die Broschüre stellt das Arbeitsfeld der medizinischen Rehabilitation vor. Sie informiert umfassend über den Reha-Prozess und die ärztliche Tätigkeit und bietet Hinweise zu den vielfältigen beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten, zur Fort- und Weiterbildung und zur Stellensuche. Vor der Erstellung dieser Broschüre wurden im Rahmen des Forschungsprojektes Ärztinnen und Ärzte aus Rehabilitationseinrichtungen befragt. Sie hoben als charakteristisch für die Rehabilitation hervor:

    • die umfassende Sichtweise von Krankheit und Gesundheit,
    • die Begleitung bei komplexen Krankheitsbildern,
    • die sozialmedizinischen Aufgaben,
    • die multiprofessionelle Teamarbeit und
    • die gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

    Die Broschüre „Medizinische Rehabilitation – ein attraktiver Arbeitsplatz für Ärztinnen und Ärzte“ steht auf der Internetseite der DRV zum Download bereit.

    Quelle: Deutsche Rentenversicherung Bund, Newsletter Rehabilitation Nr. 1/2016, 28.04.2016

  • Zunahme des Rauschgifthandels und der Zahl der Drogentoten

    In Deutschland werden wieder mehr Drogen konsumiert – im Jahr 2015 war der registrierte Anstieg Erstauffälliger Konsumenten von Heroin (plus 15 Prozent) und Kokain (plus sieben Prozent) nach jahrelanger rückläufiger Entwicklung besonders auffällig. Insgesamt erhöhte sich die Anzahl der Erstauffälligen Konsumenten harter Drogen (EKhD) um rund vier Prozent auf 20.890.

    Die Polizei hat im Jahr 2015 bundesweit insgesamt 282.604 Straftaten in Verbindung mit Rauschgift registriert und beobachtet damit im Vergleich zu 2014 einen Anstieg um zwei Prozent. Die Fallzahlen bewegen sich somit auf weiterhin hohem Niveau und machten einen Anteil von rund fünf Prozent aller in Deutschland polizeilich erfassten Straftaten aus. Im dritten Jahr in Folge stieg auch die Zahl der Drogentoten: Insgesamt verstarben 1.226 Personen, 19 Prozent mehr als noch im Jahr 2014. Haupttodesursache war eine Überdosierung von Opioiden/Opiaten alleine oder in Verbindung mit anderen Substanzen.

    Marlene Mortler: „In Deutschland sterben weniger Menschen an illegalen Drogen als in anderen Industriestaaten. Dennoch ist jeder Drogentote einer zu viel. Für mich ist die Botschaft klar: Die Drogen- und Suchtpolitik darf trotz aller Herausforderungen nicht an Gewicht verlieren, das gilt insbesondere bei steigenden Todeszahlen. Alle in der Politik müssen sich ihrer Verantwortung in diesem Bereich bewusst sein, im Bund, in den Ländern und den Kommunen. Kommende Woche wird die Bundesregierung den Gesetzentwurf zu neuen psychoaktiven Stoffen beschließen. Damit werden vermeintlich harmlose, in der Realität aber brandgefährliche Substanzen endlich verboten. Ebenso wichtig ist mir die umfassende Reform des Substitutionsrechts, an der das Bundesministerium für Gesundheit mit Hochdruck arbeitet. Ich möchte, dass in Zukunft noch mehr Abhängige einen Zugang zu Methadon und anderen Substituten erhalten, gerade auch in den ländlichen Räumen.“

    Anonymität und damit ein mutmaßlich vermindertes Entdeckungsrisiko verlockt immer mehr Rauschgifthändler dazu, das Internet als Handelsplatz zu nutzen. Neben Plattformen im ‚Clearnet‘ greifen die Täter hierfür auch auf den nur über Umwege erreichbaren Teil des Internets, das so genannte Darknet, zurück. „Rauschgifthändler weiten ihre Vertriebswege aus und nutzen neben ihren herkömmlichen Strukturen die vermeintlichen Anonymisierungsmöglichkeiten im ‚Darknet‘ aus“, sagt der Präsident des Bundeskriminalamtes, Holger Münch. „Aber selbst in diesen Bereichen des world wide web gibt es keine Sicherheit vor Strafverfolgung.“ Ermittlungen in Sachsen und Nordrhein Westfalen gegen Rauschgifthändler im Internet führten im vergangenen Jahr zu Großsicherstellungen verschiedener Betäubungsmittel. Anfang dieses Jahres hat das Bundeskriminalamt in enger Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnerdienststellen mehrere kriminelle Online-Marktplätze (und Foren) der Underground Economy, auf denen unter anderem Rauschgift gehandelt wurde, vom Netz genommen. Ein bundesweit agierender Ring von Cyberkriminellen wurde zerschlagen. „In kürzester Zeit haben sich neue kriminelle Online-Marktplätze gebildet, auf denen Rauschgift und andere kriminelle Waren gehandelt werden“, erklärt der BKA-Präsident. „Hier setzen wir auch künftig einen Schwerpunkt. Das Internet ist kein rechtsfreier Raum und darf auch keiner werden.“

    Im Bereich der klassischen Drogen Heroin und Kokain werden immer wieder starke Schwankungen im Bereich der Sicherstellungsmengen festgestellt, so auch im Jahr 2015. Während die Polizei bei der Gesamtsicherstellungsmenge von Heroin ein Minus von 73 Prozent verzeichnet hat, stieg die Menge des sichergestellten Kokains auf das Rekordniveau von über drei Tonnen an. In Verbindung mit dem Anstieg der Anzahl der Erstauffälligen Konsumenten von Heroin und Kokain sowie den Entwicklungen in den Anbauländern der für die Betäubungsmittel nötigen Pflanzen und insbesondere den Großsicherstellungen in den Ländern entlang der bekannten und sich neu entwickelnden Schmuggelrouten zeigt sich, dass die Nachfrage und das Absatzvolumen dieser Betäubungsmittel auf dem westeuropäischen Markt dauerhaft hoch sind. „Heroin und Kokain sind – ungeachtet der Sicherstellungsmengen – von hoher Bedeutung beim Rauschgifthandel in Deutschland und eine sehr profitable Einnahmequelle der Organisierten Kriminalität“, sagt Holger Münch.

    Eine große Herausforderung für die Strafverfolgungsbehörden sind nach wie vor synthetische Drogen. Die Zahlen der Erstauffälligen Konsumenten bleiben ungebrochen hoch, und auch die Sicherstellungsmengen und -fälle spiegeln die Beliebtheit synthetischer Drogen wider. Zwar stellte die Polizei weniger Crystal als im Jahr 2014 sicher, die Todesfälle durch Crystal sind jedoch um 26 Prozent gestiegen. Crystal ist in den östlichen Bundesländern nahe der Tschechischen Republik weiterhin am stärksten verbreitet. Die Nachfrage nach dem Betäubungsmittel in Westdeutschland belegen dort erstmalige Sicherstellungen größeren Umfangs. Darüber hinaus sprechen erhöhte Sicherstellungsmengen in Tschechien im Jahr 2015 für die hohe Verfügbarkeit von Crystal auf dem Rauschgiftmarkt.

    Der sich im Gesetzgebungsverfahren befindende Gesetzesentwurf zur Bekämpfung neuer psychoaktiver Stoffe (NPS) sieht erstmals eine Stoffgruppenregelung vor. „Mit einem Gesetz zur Bekämpfung neuer psychoaktiver Stoffe erfolgt ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Es werden nicht mehr nur einzelne Stoffe verboten, sondern ganze Stoffgruppen. Auf diese Weise werden Strafbarkeitslücken geschlossen“ so BKA-Präsident Holger Münch.

    Ergänzende Zahlen und Informationen zur Rauschgiftlage können über die Homepage des BKA unter www.bka.de und auf der Internetseite der Drogenbeauftragten der Bundesregierung unter www.drogenbeauftragte.de abgerufen werden.

    Gemeinsame Pressemitteilung der Bundesdrogenbeauftragten und des Bundeskriminalamtes, 28.04.2016

  • Weitblick und Visionen in mehr als 20 Jahren Suchtarbeit

    Dr. Martin Beutel (re.) mit Ehefrau Barbara Beutel (Mitte) nach der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes durch Oberbürgermeister Martin Wolff (li.)
    Dr. Martin Beutel (re.) mit Ehefrau Barbara Beutel nach der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes durch Oberbürgermeister Martin Wolff (li.)

    Rund 100 Vorstandssitzungen und 20 Mitgliederversammlungen hat Dr. Martin Beutel geleitet. Im März 2016 wurde dem langjährigen Vorsitzenden des Bundesverbandes für stationäre Suchtkrankenhilfe e. V. (buss) und Chefarzt der Kraichtal-Kliniken das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.

    Von 1993 bis 2015 war Dr. Martin Beutel durchgängig ehrenamtlich im Vorstand des Bundesverbandes für stationäre Suchtkrankenhilfe tätig, zunächst als stellvertretender Vorsitzender und seit 1997 als Vorsitzender. Im Jahr 2000 initiierte er die Gründung der Deutschen Gesellschaft für Qualitätsmanagement in der Suchttherapie e. V. (deQus – eine ‚Tochter‘ des buss), war deren erster Vorsitzender und ist seitdem auch dort als Vorstandsmitglied aktiv. Die beiden Fachverbände buss und deQus vertreten bundesweit rund 160 stationäre Einrichtungen aus der Suchtkrankenhilfe. Aufgabe der beiden Verbände ist die Unterstützung der Mitgliedseinrichtungen bei ihrer fachlichen, konzeptionellen und organisatorischen Weiterentwicklung sowie die Vertretung gegenüber Leistungsträgern und Politik. Der buss wurde 1903 gegründet, die Mitglieder gehören überwiegend zu Trägern der freien Wohlfahrt oder öffentlichen Trägern.

    In einem Zeitraum von über 20 Jahren hat Dr. Martin Beutel mit hohem persönlichen Einsatz nicht nur die erfolgreiche Entwicklung der beiden Verbände buss und deQus maßgeblich bestimmt, sondern durch seine Fachkompetenz und seinen strategischen Weitblick die Entwicklung des gesamten deutschen Suchthilfesystems positiv beeinflusst. Zu seinen wichtigsten Verdiensten gehören:

    • die Entwicklung eines Qualitätsmanagementsystems für die Suchttherapie und die Gründung der deQus als ‚Tochter‘ des buss lange vor der Einführung einer gesetzlichen Zertifizierungspflicht für Reha-Einrichtungen,
    • die Weiterentwicklung des Qualitätssicherungssystems der Deutschen Rentenversicherung, insbesondere durch Einbringen der Perspektive der therapeutisch-medizinischen Praxis und der betroffenen Patient/innen,
    • die intensive Mitarbeit an der Entwicklung der Behandlungsleitlinien für den Indikationsbereich Abhängigkeitserkrankungen nach den Vorgaben der AWMF. Die neuen S3-Leitlinien wurden 2014 abgeschlossen, womit nun auch für Suchterkrankungen Behandlungsstandards auf höchstem wissenschaftlichen und evidenzbasierten Niveau vorliegen;
    • Pionierarbeit bei der Entwicklung von Behandlungskonzepten für stoffungebundene Suchtformen (Pathologisches Glücksspiel, Internetabhängigkeit),
    • die fachliche Verantwortung für die wissenschaftlichen Jahrestagungen des buss und in diesem Zusammenhang auch die Initiierung von Fachdiskussionen zu aktuellen Trends und deren Umsetzung im Suchthilfesystem (bspw. Vergleich der Suchtkrankenversorgung in Europa, aktuelle neurobiologische Erkenntnisse, Evidenzbasierung in der Psychotherapie),
    • die Weiterentwicklung der Suchthilfe in Europa durch Partnerschaften und Austauschprogramme.
    • Und nicht zuletzt geht die Etablierung von „KONTUREN online – Fachportal zu Sucht und sozialen Fragen“, der ersten Internetzeitschrift in der deutschsprachigen Sucht- und Rehaszene, auf seine Initiative zurück.

    Auch die intensive Auseinandersetzung mit Politikern und Vertretern der Leistungsträger über normative und fachliche Rahmenbedingungen in der medizinischen Rehabilitation und in der Suchtkrankenhilfe war ein wichtiger Schwerpunkt der Arbeit von Dr. Martin Beutel als Vorsitzendem des buss. Er hat sich dabei nicht gescheut, kritische Positionen zu vertreten, auch wenn das im Spannungsfeld zu der fachlichen und wirtschaftlichen Verantwortung für seine eigenen Einrichtungen stand. Gleichzeitig ist es ihm gelungen, in der Kommunikation nach innen und außen eine Kultur der Partnerschaftlichkeit und Transparenz zu prägen und zu erhalten.

    Am 2. März 2016 wurde Dr. Martin Beutel in seiner Heimatgemeinde Bretten im Rahmen eines Festaktes mit Freunden und Mitstreitern das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. In seiner Laudatio betonte Oberbürgermeister Martin Wolff auch Dr. Beutels regionales Engagement in allen Bereichen der Suchthilfe wie Präventionsprojekte in der Schule oder die Zusammenarbeit im Suchthilfenetzwerk. Die Grußworte sprachen: Joachim Kößler, MdL, Mitglied im Beirat der Kraichtal-Kliniken; Prof. Dr Andreas Koch, Geschäftsführer des Bundesverbandes für stationäre Suchtkrankenhilfe e. V.; Dr. Maria Klose, Leiterin des Sozialmedizinischen Zentrums der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg; Uwe Egner, Fachbereichsleiter Zentrale und Grundsatzaufgaben, Abt. Rehabilitation, Deutsche Rentenversicherung Bund; Prof. Dr. Uwe Ikinger, Vorstandsvorsitzender der Evangelischen Stadtmission Heidelberg e. V.

    Zum Abschluss setzten die anwesenden Vertreter/innen des buss eine eher jüngere Tradition des Verbandes um: Sie schenkten Dr. Martin Beutel eine Torte, so wie jede Mitgliedseinrichtung eine zu ihrer Erstzertifizierung geschenkt bekam. Mit dieser Torte gratuliert der buss seinem ehemaligen Vorsitzenden und dankt ihm für alles, was er für den Verband in den vergangenen Jahren getan hat.

    buss, 25.04.2016

  • Alkoholische Leberfibrose früher erkennen

    Das Forschungskonsortium GALAXY entwickelt neuartige Diagnose- und Therapiemethoden, mit denen Lebererkrankungen deutlich früher erkannt und therapiert werden sollen. Das Projekt wird von der Europäischen Union mit rund 6,3 Millionen Euro gefördert. Die Federführung hat die University of Southern Denmark, das Bonner Universitätsklinikum ist beteiligt.

    Leberzirrhosen sind für 170.000 Todesfälle jährlich in Europa verantwortlich. Der Kontinent ist hinsichtlich des Alkoholkonsums im weltweiten Vergleich führend. Alkohol wiederum ist die Hauptursache von Lebererkrankungen – insbesondere der Leberzirrhose als Endstadium. Während die Überlebensraten bei der Behandlung vieler Erkrankungen in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen sind, stagnieren die Therapieerfolge bei Lebererkrankungen. Das Forschungskonsortium GALAXY, das vom Odense-Universitätsklinikum in Dänemark geleitet wird, will nun in die Offensive gehen. Aleksander Krag, Koordinator der Forschergruppe und Professor an der University of Southern Denmark sowie am Odense University Hospital, setzt große Hoffnungen in dieses Projekt.

    Die Anfälligkeit für Erkrankungen, die durch Alkohol ausgelöst werden, variiert von Mensch zu Mensch. Rund fünf bis zehn Prozent der starken Alkoholiker erkranken an einer Leberzirrhose. Allerdings kann eine solche Lebererkrankung auch bereits durch weitaus geringeren Alkoholkonsum ausgelöst werden. Da es bislang keine verlässliche Vorhersage gibt, erfolgt bei vielen Patienten die Diagnose erst zu einem Zeitpunkt, zu dem bereits irreparable Schäden der Leber vorliegen.

    Das Ziel des sechs Jahre lang geförderten Forschungsprojektes ist es, auf eine möglichst einfache Weise die Menschen zu erkennen, die von einer schleichenden Lebererkrankung betroffen sind. Das könnte zum Beispiel ein einfacher Bluttest sein, der anzeigt, wenn Menschen besonders schnell eine Leberzirrhose entwickeln und deshalb besonders rasch eine Therapie benötigen. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass im Darm lebende Bakterien hierfür ein vielversprechender Ansatz sind. Die Hypothese lautet, dass diese Bakterien mit der Leber zusammenwirken – sie können das Organ entweder schützen oder die Ausbildung von schädlichem Narbengewebe begünstigen.

    Während in Dänemark hierzu Untersuchungen an Patienten durchgeführt werden, prüfen Wissenschaftler um Prof. Dr. Jonel Trebicka, Oberarzt an der Medizinischen Klinik und Poliklinik I des Universitätsklinikums Bonn, die so gewonnenen Ergebnisse modellhaft an Tieren. „Wir werden versuchen, für diese Pathomechanismen Behandlungsmöglichkeiten zu testen“, sagt Prof. Trebicka. Der Wissenschaftler geht von einer sehr hohen Dunkelziffer bei Leberzirrhosen aus, weil dieser Erkrankung aufgrund des zugrundeliegenden Alkoholkonsums ein Stigma anhaftet. „Das Ausmaß, vor allem bei jungen Menschen, ist erschreckend.“ Das Projekt werde helfen, Patienten mit einem hohen Risiko früher zu erkennen und mögliche Therapien zu entwickeln.

    An GALAXY sind das Center for Basic Metabolic Research der Universität Kopenhagen (Dänemark), das Steno Diabetes Center in Gentofte (Dänemark), die Universität Oslo (Norwegen), das Europäische Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL) in Heidelberg, das Universitätsklinikum Bonn, die Akademie für Biomedizinische Forschung (Griechenland), Nordic Bioscience (Dänemark) und Nordic Rebalance (Dänemark) beteiligt.

    Pressestelle der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, 18.04.2016

  • Umgang mit komorbiden Suchtproblemen

    Praxisempfehlungen_LangversionProblematischer Suchtmittelkonsum (riskanter Konsum, schädlicher Gebrauch und Abhängigkeit) macht vor somatischen und psychosomatischen Rehabilitationseinrichtungen nicht Halt. Er fällt dort aber eher selten auf, und es bestehen Unsicherheiten, wie damit umgegangen werden soll. Dabei bietet die Rehabilitation gute Voraussetzungen für die Diagnostik möglicher Suchtprobleme sowie für Beratung und ggf. Vorbereitung einer weiterführenden Behandlung. Konkrete Empfehlungen für das Vorgehen in der Praxis liegen nun vor. Sie beschreiben einen mehrstufigen Prozess für Screening und Diagnostik, der gut in die Klinikabläufe integriert werden kann, und zielen auch auf die Sensibilisierung der Mitarbeiter/innen ab.

    Entwickelt wurden die Empfehlungen von einer multiprofessionellen Expertengruppe im Rahmen des Projektes „Praxisempfehlungen zum Umgang mit komorbiden Suchtproblemen in der somatischen und psychosomatischen Rehabilitation“ am Institut für Qualitätsmanagement und Sozialmedizin (AQMS) des Universitätsklinikums Freiburg. Das Projekt wurde von der Deutschen Rentenversicherung Bund in den Jahren 2014 bis 2015 gefördert und ist nun mit der Vorlage der Ergebnisse abgeschlossenen. Die Praxisempfehlungen liegen als Kurz- und Langfassung vor und werden durch einen Materialband ergänzt. Alle Dokumente stehen als PDF-Dateien auf der Homepage des AQMS (www.aqms.de > Praxisempfehlungen) zum Download bereit.

    Die Praxisempfehlungen richten sich an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in somatischen und psychosomatischen Rehabilitationseinrichtungen, die nicht auf Abhängigkeitserkrankungen spezialisiert sind, und sollen dazu beitragen, die Handlungssicherheit zu erhöhen. Dies steht auch im Einklang mit der aktuellen S3-Leitlinie „Screening, Diagnose und Behandlung alkoholbezogener Störungen“, die eine systematische Erhöhung des Problembewusstseins in allen Versorgungsbereichen, den Ausbau von Konsil- und Liasondiensten sowie die Intensivierung von Maßnahmen zur Früherkennung fordert.

    Die Praxisempfehlungen beziehen sich auf alle stoffgebundenen Suchtprobleme (Alkohol, Medikamente und illegale Drogen) mit Ausnahme von Tabak. Sie wurden in mehreren Schritten entwickelt. Neben einer umfassenden, systematischen Recherche nach relevanten Übersichtsarbeiten und Leitlinien wurden bundesweit stationäre Reha-Einrichtungen aller Indikationsbereiche (mit Ausnahme von Fachkliniken für Abhängigkeitserkrankungen) zur gegenwärtigen Praxis ihres Umgangs mit dem Thema befragt. Auf Basis dieser Ergebnisse wurde im Rahmen eines Expertenworkshops eine Konsultationsfassung der Praxisempfehlungen formuliert, die schließlich mit der Bitte um Kommentierung an die ärztlichen Leitungen von stationären und ambulanten Reha-Einrichtungen (mit Ausnahme von Fachkliniken für Abhängigkeitserkrankungen und reinen Kinder- und Jugendlicheneinrichtungen) verschickt wurde. Außerdem wurde im Rahmen von Fokusgruppen mit Rehabilitanden über zentrale Aspekte der Praxisempfehlungen diskutiert. Die Anmerkungen und Kommentare wurden ausgewertet und bei der abschließenden Konsentierung der Praxisempfehlungen durch die Experten berücksichtigt.

    Bibliografische Angabe:
    Schlöffel, M., Mittag, O., Funke, W., Pollmann, H., Köhler, J., Blahs, A., Buschmann, H., Konitzer, M., Mariolakou, A., Muschalla, B., Orlicek, M., Peter-Höhner, S., Rösler, N., Rumpf, H.-J., Sarrazin, D., Schneider, W., Schöneck, D., Widera, T., Wiehn, T. & Worringen, U. (2016). Praxisempfehlungen zum Umgang mit komorbiden Suchtproblemen in der somatischen und psychosomatischen Rehabilitation (Langfassung bzw. Kurzfassung).

    Quelle: Website des AQMS https://www.uniklinik-freiburg.de/severa/praxisempfehlungen.html