Kategorie: Neue Bücher

  • Lass mich – mir fehlt nichts!

    Stuttgart: Thieme Verlag 2015, übers. v. Frank-Gerald Pajonk, 312 S., ISBN 978-3-13-180211-8,
    EUR 19,99, auch als E-Book erhältlich

    Amador_Lass michWie spricht man mit Menschen, die glauben, psychisch gesund zu sein, obwohl alle anderen vom Gegenteil überzeugt sind? Wie vermittelt man ihnen die Einsicht, dass eine Therapie das Beste für sie ist? Angehörige und Therapeuten wissen, wie schwierig dies sein kann. Denn die „mangelnde Einsicht“, psychisch erkrankt zu sein, ist keine bewusste Entscheidung des Betroffenen, sondern ein Symptom seiner Erkrankung. Entsprechend überfordert sind Angehörige und Freunde, wenn das stetige Leugnen der Krankheit eine Behandlung unmöglich macht. Konflikte sind unausweichlich, nicht selten kommt es zum völligen Abbruch der Kommunikation. Doch gerade das Gegenteil ist wichtig.

    Angehörige, Ärzte, Therapeuten und alle anderen Beteiligten möchten mit ihren Patienten dauerhaft eine vertrauensvolle Beziehung aufbauen, die von gegenseitiger Wertschätzung und Respekt geprägt ist. Nur dann können sie wirkungsvoll unterstützen. Hierbei hilft das LEAP-Konzept des amerikanischen Psychologen Xavier Amador, das sich in der Praxis vielfach bewährt hat. Mit seiner Hilfe lässt sich die Kommunikation spürbar verbessern und ein Miteinander finden, das allen guttut. Das Konzept basiert auf den Bausteinen „Listen“ (zuhören), „Empathize“ (Empathie zeigen), „Agree“ (zustimmen) und „Partner“ (partnerschaftlich handeln). Es richtet sich vor allem an Angehörige und Freunde, aber auch an alle Berufsgruppen, die sich professionell mit den Erkrankten beschäftigen: Ärzte, psychologische Psychotherapeuten, Pflegepersonal, Sozialarbeiter und Betreuer. Dieses Buch stellt das LEAP-Konzept anschaulich, verständlich und mit konkreten Handlungsanleitungen vor.

  • Der totale Rausch

    Köln: Verlag Kiepenheuer & Witsch 2015, 363 S., ISBN 978-3-462-31517-2, EUR 17,99, auch als E-Book erhältlich

    9783462315172_5Über Drogen im Dritten Reich ist bislang wenig bekannt. Norman Ohler geht den Tätern von damals buchstäblich unter die Haut und schaut direkt in ihre Blutbahnen hinein. Arisch rein ging es darin nicht zu, sondern deutsch chemisch – und ziemlich toxisch. Wo die Ideologie für Fanatismus und „Endsieg“ nicht mehr ausreichte, wurde hemmungslos nachgeholfen, während man offiziell eine strikte Politik der „Rauschgiftbekämpfung“ betrieb. Als Deutschland 1940 Frankreich überfiel, standen die Soldaten der Wehrmacht unter 35 Millionen Dosierungen Pervitin. Das Präparat – heute als Crystal Meth bekannt – war damals in jeder Apotheke erhältlich, machte den Blitzkrieg erst möglich und wurde zur Volksdroge im NS-Staat. Auch der vermeintliche Abstinenzler Hitler griff gerne zur pharmakologischen Stimulanz: Als er im Winter 1944 seine letzte Offensive befehligte, kannte er längst keine nüchternen Tage mehr. Schier pausenlos erhielt er von seinem Leibarzt Theo Morell verschiedenste Dopingmittel, dubiose Hormonpräparate und auch harte Drogen gespritzt. Nur so konnte der Diktator seinen Wahn bis zum Schluss aufrechterhalten.

    Norman Ohler hat bislang gesperrte Materialien ausgewertet, mit Zeitzeugen, Militärhistorikern und Medizinern gesprochen. Entstanden ist ein erschütterndes, faktengenaues Buch. Der totale Rausch wurde von dem bedeutenden Historiker Hans Mommsen begleitet, der das Nachwort beisteuert. Sein Fazit: „Dieses Buch ändert das Gesamtbild.“

  • Professionalisierung von Praxisfeldern der Sozialarbeit

    Opladen/Berlin/Toronto: Verlag Barbara Budrich 2016, 296 S., ISBN 978-3-8474-0784-3, EUR 36,00

    Mueller_SozialarbeitSozialpädagog/innen und Sozialarbeiter/innen müssen plausibilisieren, dass ihre Arbeit nicht genauso gut von Nicht-Professionellen geleistet werden kann, sondern dass sie eine besondere theoretische und praktische Ausbildung erfordert. Die Soziale Arbeit übernimmt in Deutschland ganz unterschiedliche Aufgaben und ist in unterschiedlich strukturierten Praxisfeldern tätig. Nur wenige dieser Praxisfelder wurden bisher empirisch untersucht. Dieser Band stellt einen Diskussionsbeitrag zur Weiterentwicklung der Profession Sozialer Arbeit dar.

    In der bisherigen professionstheoretischen Diskussion zur Sozialarbeit wurden die Praxisfelder als wichtige Grundlage einer Professionalisierung nicht genügend betrachtet. Eine Professionalisierung, die nur auf wenigen Praxisfeldern wie z. B. der Hilfeplanung beruht, hat geringe Erfolgsaussichten. In diesem Band werden daher verschiedene Praxisfelder unter der Fragestellung untersucht, ob und wie professionelle Arbeit möglich ist und welche Bedingungen professionelles Handeln befördern oder behindern. Die Übernahme helfender und kontrollierender Aufgaben („Doppeltes Mandat“) ist dabei kein prinzipielles Hindernis, zumal auch Segmente der klassischen Professionen wie die psychiatrische Behandlung zwangsweise eingewiesener Patienten („Therapie vor Strafe“ nach dem BtMG) nicht dem Modell der professionellen Reinheit entsprechen. Zu den untersuchten Praxisfeldern gehören u. a. die Arbeit mit Obdachlosen, Übergangswohnheime für psychisch Kranke, die stationäre Suchttherapie, Jobcenter im Bereich U25, die Arbeit mit Älteren, die Gefängnissozialarbeit oder die Hilfeplanung nach dem SGB VIII. Es geht unter anderem um Sozialarbeit in totalen Institutionen oder im ambulanten Bereich, um professionelle Paradoxien wie z. B. Normanpassung vs. Respektierung autonomer Lebensführung sowie um die Diskussion günstiger Bedingungen für professionelle Arbeit und die Praxisausbildung von Novizen.

  • Engagiert und gesund bleiben

    Köln: Balance buch + medien verlag 2015, 200 S., mit Downloadmaterial, ISBN 978-3-86739-145-0, EUR 19,95, auch als E-Book erhältlich

    9783867391450Vor dem Hintergrund von Arbeitsverdichtung und permanenten Strukturanpassungen fällt es Helfenden immer schwerer, ein dynamisches Gleichgewicht aller Lebensbereiche zu wahren. Die Fachleute für die Gesundheit haben das Wohl der Klienten fest im Blick, nicht aber immer das eigene. Kluge Selbstvorsorge ist aber die Voraussetzung, um helfen zu können, und vermeidet das Burnout. Die vom Autor vorgestellten Präventionsstrategien enthalten Anleitungen zum Innehalten, Übungen zur Achtsamkeit und praktische Tipps für den eigenverantwortlichen Umgang mit Gesundheit. Das Buch stellt eine praktische Anti-Burnout-Hilfe für alle psychosozialen Berufe dar, mit Konzepten aus Salutogenese, Resilienzförderung und Logotherapie.

  • Psychotherapie mit Männern

    Heidelberg: Carl-Auer 2016, 188 S., ISBN 978-3-8497-0109-3, EUR 24,95

    Grossmann_ Psychotherapie mit MaennernUnterscheiden sich männliche von weiblichen Leidenszuständen? Worunter leiden Männer typischerweise? Und wie lässt sich dann Therapie mit Männern idealerweise gestalten? Der Familientherapeut Konrad Peter Grossmann geht in Theorie und Praxis den Besonderheiten der Therapie mit Männern nach. Als zentrale Aspekte betrachtet er die ‚männliche‘ Sprache, eine mitfühlende Neutralität auf Seiten des Therapeuten sowie männerspezifische Interventionspraktiken. Männlicher Traurigkeit gilt das Interesse im letzten Teil des Buches. Im Fokus steht hier die therapeutische Arbeit bei exzessivem Trinken, suizidalem Verhalten, Gewalttätigkeit sowie sexuellen Problemlagen. Das Buch ist durchgängig in Dialogform geschrieben, zwei fiktive männliche Sprecher/Schreiber tauschen sich per E-Mail aus.

  • Angstbeißer, Trauerkloß, Zappelphilipp?

    Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2015, 271 S., ISBN 978-3-525-45243-1, EUR 25,00, auch als
    E-Book erhältlich

    Franz und Karger_AngstbeisserPsychische Belastungen äußern sich bei Männern häufig anders als bei Frauen. Statt darüber zu sprechen oder sich Hilfe zu suchen, verhalten sich Männer eher destruktiv – gegenüber anderen oder sich selbst. Bis heute ist der männliche Rollenkäfig recht stabil. Gefühlsferne und klagloses Ertragen von Härten und Gesundheitsrisiken sind immer noch typisch für Männer. Sie tun sich schwer mit der eigenen emotionalen Bedürftigkeit. In der Kindheit erfahrene Verunsicherungen, Ängste, Wut und Trauer werden abgewehrt. Ungesundes Arbeiten, Alkoholmissbrauch und Aggression sind krank machende Folgen. Aber auch gesellschaftlich greift der Rollenkäfig, beispielsweise werden bei Jungen normale Aggression und Bewegungsdrang zu destruktiver Impulsivität und ADHS umgedeutet. Medizinische Diagnostik und Behandlung sind noch zu unsensibel für die seelischen Nöte von Jungen und Männern. Expertinnen und Experten informieren über diese Problematik und zeigen Lösungswege auf.

  • Philosophie der Sucht

    Wiesbaden: Springer VS 2015, 302 S., ISBN 978-3-658-09146-0, EUR 59,99, auch als E-Book erhältlich

    9783658091460Aufbauend auf den Erkenntnissen der Pharmakologie, Psychoanalyse und Soziologie entwirft Andreas Bell eine philosophische Anthropologie der Sucht. Aus dem Wissen um die Tiefendimensionen, die allen Suchtformen zugrunde liegen, entwickelt er ethische Leitlinien und Handlungsempfehlungen für Ärzte und Therapeuten. Kritische Blicke werden auch auf Politik und Selbsthilfe gerichtet. Sucht zu verstehen und Süchtige auf eine verantwortbare Weise zu begleiten oder zu behandeln, ist das Ziel dieses Buchs. Der Inhalt:

    • Psychologische, pharmakologische und soziologische Grundlagen der Sucht
    • Anthropologie der Sucht: Das Scheitern von Bindung und Freiheit
    • Koordinaten der Glückssuche: Lust, Rausch, Gier und Tod
    • Selbst- und Fremdbestimmung in der Sucht
    • Ungefragte Diagnostik oder Förderung der Autonomie in Klinik und Praxis?
    • Abstinenzorientierung oder harm reduction in der Suchthilfe?
  • Un-Wohl-Gefühle

    Bielefeld: transcript Verlag 2016, 273 S., ISBN 978-3-8376-2630-8, EUR 29,99, auch als E-Book erhältlich

    Mixa_Pritz_Tumeltshammer_Greco UnWohlgefuehleGegenwärtige westliche Gesellschaften sind von einem Paradoxon gekennzeichnet. Einem gesellschaftlichen Imperativ auf Wohlgefühle korrespondiert eine alarmierende Zunahme an psychischen Leidenszuständen. Burnout, Angstzustände, Depressionen – auch Selbstwahrnehmungen basieren zusehends auf einem therapeutischen Blick. International renommierte Wissenschaftler/innen, darunter Christina von Braun, Monica Greco, August Ruhs und Paul Stenner, gehen in diesem Buch aus transdisziplinärer Perspektive der Frage nach, wie diese Entwicklungen analysiert und erklärbar gemacht werden können.

  • Supervision für helfende Berufe

    Freiburg i. Br.: Lambertus-Verlag 3. überarb. u. akt. Auflage 2015, 240 S. inkl. E-Book-Version, ISBN 978-3-7841-2610-4, EUR 19,90

    Belardi_Supervision_Helfende Berufe_DruckDatei.inddNeuauflage des Grundlagenwerks zur Supervision. Nando Belardi gibt in seinem Standardwerk einen einführenden und breiten Einblick in Entwicklung, Arbeitsformen und Möglichkeiten der Supervision für helfende Berufe im gesamten deutschsprachigen Raum. Aus dem Inhalt:

    • Entstehung und Entwicklung von Supervision
    • Wie verläuft der Supervisionsprozess?
    • Worum geht es bei Einzelsupervision, Coaching, Gruppen-, Team- und Organisationssupervision?
    • Der Supervisionsmarkt in Deutschland, Österreich und der Schweiz
    • Supervision als Beruf
    • Supervision, Recht und Ethik
    • Wie und wodurch hilft Supervision?
  • Integrationsmanagement

    Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2015, 172 S., ISBN 978-3-525-403778, EUR 29,99, auch als
    E-Book erhältlich

    Lohaus_Habermann Integrationsmanagement_rEffektive Integration neuer Mitarbeiter ist für eine lohnende Personalinvestition unabdingbar. Auf der Basis aktueller Forschungsergebnisse geben die Autoren konkrete Empfehlungen für Integrationsprogramme. Wie zahlen sich Personalinvestitionen schneller aus? Der Wettkampf um gutes Personal ist vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftemangels schon länger entbrannt. Umso wichtiger ist es, Mitarbeiter früh an den Betrieb zu binden, sie systematisch zu integrieren und ihre Leistungsstärke sofort effizient zu nutzen. Unter diesem Aspekt gewinnt die Integration neuer Mitarbeiter stark an Bedeutung. Die Autoren Daniela Lohaus und Wolfgang Habermann bieten Praktikern theoretisch und empirisch begründete Empfehlungen zur Gestaltung von Integrationsmaßnahmen.