Kategorie: Neue Bücher

  • Die demografische Zeitbombe

    Paderborn: Ferdinand Schöningh 2015, 206 S., ISBN 978-3-506-78348-6, EUR 19,90

    newsimage265412Die Deutschen werden älter, bunter – und weniger. Auf das Älter- und Bunterwerden darf man sich freuen. Das Wenigerwerden dagegen setzt das Wirtschafts- und Sozialsystem verschiedenen dramatischen Verwerfungen, Spannungen und Verteilungskämpfen aus, die es in der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte bisher in diesem Umfang noch nicht gab. Aber diese Gefahren werden bislang von der deutschen Politik, von den Medien und von der Öffentlichkeit nach Kräften ignoriert. Führende Wissenschaftler mit internationalem Renommee rücken aus unterschiedlicher Perspektive diese drohenden Verwerfungen in ein dringend nötiges Rampenlicht. Als größtes Manko wird die Diskrepanz zwischen dem Ausmaß des Problems und seiner Wahrnehmung in Öffentlichkeit und Politik diagnostiziert. Der Appell der Beiträger und Herausgeber zielt darauf ab, schon jetzt mit dem Abfedern der sich aufbauenden Spannungen zu beginnen und nicht weiter wie gehabt mit Scheuklappen und Volldampf auf eine demografische Implosions-Katastrophe zuzusteuern.

  • Analog ist das neue Bio

    Berlin: Metrolit Verlag 2015, 220 S., ISBN 978-3-8493-0367-9, EUR18,00, auch als E-Book erhältlich

    metanalog-ist-das-neue-bio-3Andre Wilkens hat ein kluges und unterhaltsames Buch über unseren digitalen Alltag geschrieben. Unkonventionell und sehr persönlich analysiert er, wie das digitale Zeitalter unser Leben und Denken verändert hat und wie sich die digitale Revolution in den nächsten Jahren fortschreiben wird, wenn die Entwicklung ungebremst voranschreitet.

    Die damit einhergehenden Risiken für den Einzelnen sind ebenso Thema wie die Auswirkungen im Großen: Welchen Einfluss hat die Entwicklung auf Familien, auf unser soziales Miteinander, auf die Arbeitswelt, auf die Wirtschaft, auf die Organisation unserer Nationalstaaten? Und welche Ideen und Strategien sind notwendig, um in dieser digitalen Welt auch zukünftig menschlich zu leben, demokratisch und sozial gerecht?

    Andre Wilkens stellt Fragen, entwirft Zukunftsszenarien und gibt Antworten, die viel mit dem echten Leben und weniger mit rein statistischen Gesamtkunstwerken gemein haben. „Analog ist das neue Bio“ ist kein maschinenstürmerisches Manifest, sondern ein lebenskluger Leitfaden, um sich in der digitalen Wirklichkeit zurechtzufinden und sich selbst auf die nähere Zukunft vorzubereiten.

  • Suchtkrank im Alter

    Köln: Forschungsprojekt der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen 2015, 48 S., kostenloser Download

    Cover Sucht und Alter_rWie verhalte ich mich als Pflegekraft, wenn ich den Eindruck habe, dass eine Bewohnerin oder ein Bewohner in meiner Altenpflegeeinrichtung ein Suchtproblem hat? In zahlreichen Pflegeeinrichtungen müssen sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter diese Frage stellen. Aber nur in wenigen Einrichtungen gibt es festgelegte Konzepte, wie sie mit diesem Personenkreis umgehen sollen.

    In einem Forschungsprojekt haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen (KatHO NRW) nun Handlungsempfehlungen erarbeitet, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Altenpflegeeinrichtungen unterstützen sollen: Wie sie zum Beispiel Anzeichen für eine Suchterkrankung erkennen können oder welche Bedeutung eine Suchterkrankung für die Pflege der Bewohner und Bewohnerinnen hat.

    „Es ist oft nicht leicht, bei älteren Personen eine Suchtproblematik zu erkennen“, sagt Projektleiterin Prof. Dr. Tanja Hoff, „da bei ihnen zum Beispiel Trinkexzesse oder impulsive, aggressive Äußerungen seltener vorkommen. Darüber hinaus ist es oft schwierig, zwischen altersbedingten Veränderungen und Folgen von Suchtmittelkonsum zu unterscheiden. Ein Beispiel sind zittrige Hände.“ Für die Bewohner sei es aber zum Teil lebenswichtig, dass die Pflegekräfte Entzugserscheinungen oder eine mögliche Vergiftung rechtzeitig erkennen und richtig reagieren.

    Die Handlungsempfehlungen enthalten auch Listen-Vordrucke, Frage- und Dokumentationsbögen sowie Checklisten, die den Pflegekräften den Umgang mit suchtkranken oder -gefährdeten Bewohnern erleichtern sollen. Das Dokument kann auf der Internetseite http://www.sanopsa.de/internet/projektergebnisse/ kostenlos heruntergeladen werden.

    Gefördert wurde das Forschungsprojekt „Sucht im Alter – Netz- und netzwerkbasierte Optimierung der ambulanten und stationären Pflege“ (SANOPSA) vom Bundesforschungsministerium im Rahmen der Förderlinie „SILQUA-FH“ des Programms „Forschung an Fachhochschulen“.

    Pressestelle der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen, 11.08.2015

  • Spurensuche eines Kriegskindes

    Stuttgart: Klett-Cotta 2015, 207 S., ISBN 978-3-608-98054-7, EUR 18,95, auch als E-Book erhältlich

    1414_01_SU_Radebold_SpurensucheKriegskind.inddHartmut Radebold war 2013 als Redner zur 99. Wissenschaftlichen Jahrestagung des buss – Bundesverband für stationäre Suchtkrankenhilfe eingeladen und hat dort über die transgenerationale Weitergabe psychischer Belastungen referiert, die u. a. zu Suchterkrankungen führen kann. Daran anknüpfend soll hier sein neues Buch „Spurensuche eines Kriegskindes“ vorgestellt werden.

    Hartmut Radebold hat als Junge den Zweiten Weltkrieg erlebt und begibt sich auf eine Spurensuche nach dem, was ihn geprägt hat: sein Fühlen, sein Denken, aber auch sein Verhalten. Ausgebombt, auf der Flucht, bald vaterlos – so erlebt der junge Hartmut Radebold seine ersten Lebensjahre. Getrauert wird nicht, erst recht nicht geweint, sondern geschwiegen. Als junger Assistenzarzt sucht er Vaterersatz bei älteren Kollegen, bis er merkt, dass keiner wirklich Interesse an ihm als Person hat. Er beschreibt, wie schwer es später für ihn ist, jüngeren Kollegen Vorbild zu sein und seinen Kindern ein guter Vater. Erst im Alter wird er fähig, sich zu versöhnen und Freundschaften mit anderen Männern zu schließen. Was hat diesen Prozess ermöglicht? Und was hat ihm die Kraft zum Leben gegeben? Waren es die zeitgeschichtlichen Umstände, die Familie, oder war es seine Frau, die all die Jahre hilfreich an seiner Seite stand?

  • Risiko Alkohol?

    Bremen: Apollon University Press 2015, 140 S., ISBN 978-3-943001-17-4, EUR 24,90

    Cover_ThesisLiegmann_155x220_150708_V4_DruckBoDHinter übermäßigem Alkoholkonsum verbirgt sich für Betroffene und ihre Familien ein persönliches Drama mit gravierenden Folgen für alle Beteiligten – physisch, psychisch, sozial und finanziell. Auch unser Gesundheitssystem trägt schwer daran: Hoher Alkoholkonsum verursacht jährlich direkte und indirekte Kosten in Höhe von rund 24,5 Milliarden Euro.

    Doch durch den gesellschaftlich akzeptierten Genuss von Alkohol ist die Erreichbarkeit der Risikogruppe schwierig. Eine Schlüsselrolle kommt dabei dem hausärztlichen Bereich zu. Katharina Liegmann setzt genau hier an. Sie schildert im 8. Band der APOLLON Schriftenreihe zur Gesundheitswirtschaft die derzeitigen Interventionsmöglichkeiten, zeigt Schwachstellen auf und formuliert erste Ansätze für Verbesserungen. Die vorliegende Untersuchung soll einen Beitrag leisten, um zukünftig eine angemessene und frühzeitige Versorgung alkoholkranker Menschen zu gewährleisten.

    In sechs Kapiteln nähert sich Katharina Liegmann dem Thema. Basis ihrer Arbeit ist dabei eine mit dem Zentrum für interdisziplinäre Suchtforschung (ZIS) der Universität Hamburg durchgeführte Studie, die eine Bestandsaufnahme und mögliche Verbesserung von alkoholbezogenen Interventionen im hausärztlichen Bereich zum Ziel hatte. Zu Beginn des Buchs werden Begriffe wie Sucht und Abhängigkeit, riskanter und missbräuchlicher Alkoholkonsum definiert, Folgeschäden geschildert und diagnostische Möglichkeiten analysiert. Im zweiten Kapitel beschäftigt sich die Autorin mit Kurzinterventionsmöglichkeiten von hausärztlichen Praxen, um Betroffene besser zu identifizieren und zur Verhaltensänderung zu motivieren. Die Instrumente und Methoden der empirischen Untersuchung erläutert das darauffolgende Kapitel. Im vierten stellt sie die Ergebnisse der Kurzfragebögen und Fokusgruppeninterviews für die Regionen Hamburg und Stormarn vor. Eine Diskussion der Ergebnisse fasst das fünfte Kapitel zusammen. Neben Schlussfolgerungen zeigt das letzte Kapitel damit einhergehende erste Verbesserungsmöglichkeiten für zukünftige Interventionen in der hausärztlichen Praxis

  • Pathologisches Glücksspielen

    Weinheim: Beltz Verlag 2015, 292 S., mit E-Book inside und Arbeitsmaterial, ISBN 978-3-621-28216-1, EUR 44,95

    9783621282161Pathologisches Glücksspielen kommt besonders bei jungen Männern immer häufiger vor. Die Betroffenen geraten in Geldprobleme und Konflikte mit ihrer Umwelt, da sie verlorenes Geld ‚wiederbeschaffen‘ wollen. Das Glücksspielen nimmt immer mehr Raum im Denken und Handeln ein. Das führt zur Zerrüttung der sozialen Beziehungen, zu Verschuldung, Arbeitsplatz- und Selbstwertproblemen und psychischen Krisen. Es entsteht ein Teufelskreis aus Lügen, Spielen und Verlieren. Das verhaltenstherapeutische Behandlungsprogramm vermittelt Therapeuten in zehn Basismodulen, wie sie ihre Klienten wirksam unterstützen können, aus diesem Teufelskreis auszubrechen. Neben dem Gruppenprogramm gehen Premper und Sobottka in ihrem Behandlungsmanual auf die Besonderheiten der Einzelbehandlung, des Beratungssettings sowie der Nachsorgebehandlung ein. Die zehn Basismodule können durch neun optionale Module ergänzt werden.

  • Migration und psychische Gesundheit

    Frankfurt a. M.: Mabuse-Verlag 3. Aufl. 2015, 234 S., ISBN 978-3-938304-44-0, EUR 29,90

    1444gr_388x550-ID9933-48af4326a3fdb27343ea23d9f4d26452Während die psychischen Zumutungen der Migration häufig diskutiert werden, finden die mit ihr verbundenen Chancen nur wenig Beachtung. Dasselbe gilt für die besonderen persönlichen Ressourcen, die aus einer Migrationserfahrung erwachsen können. Die in diesem Band versammelten Beiträge bemühen sich um ein ausgewogenes Bild. Dabei thematisieren sie vor allem die Bedingungen und psychosomatischen Auswirkungen von Migration.

  • Psychoneuroimmunologie und Psychotherapie

    Stuttgart: Schattauer 2., überarb. Aufl. 2015, 472 S., ISBN 978-3-7945-3046-5, 89,99 EUR, auch als E-Book erhältlich

    3046_Schubert_4cNerven-, Hormon- und Immunsystem beeinflussen sich wechselseitig – hierfür liegen inzwischen zahlreiche Belege vor. Das Ganze ist jedoch viel komplizierter, denn auch Psyche und soziales Umfeld haben Einfluss auf das Immunsystem. Die Vielfalt all dieser Interaktionen formt so ein komplexes Netzwerk, das entscheidend auf die Immunaktivität einwirkt. Ist auf dieser Basis aber auch eine gezielte Beeinflussung der Immunaktivität durch psychologische und psychotherapeutische Interventionen möglich? Eine spannende Frage, die von der Psychoneuroimmunologie mit einem eindeutigen Ja beantwortet wird – und deren differenzierte Beantwortung in diesem Buch auch Erklärungsmodelle dafür liefert, wie Psychotherapie körperlich kranke Menschen wieder gesund machen kann.

    In der Neuauflage geht Schubert explizit darauf ein, dass es einen empirisch belegten Zusammenhang zwischen Missbrauchs-, Misshandlungs- und Vernachlässigungserfahrungen sowie schweren Entzündungserkrankungen im Erwachsenenalter wie auch einer insgesamt geringeren Lebenserwartung gibt. Er verdeutlicht, dass Psychodiagnostik und Psychotherapie in Zukunft spezifischer als bisher gegen körperliche Erkrankungen eingesetzt werden können, da die dysfunktionalen psychosomatischen Mechanismen von Entzündungserkrankungen zunehmend besser verstanden werden.

  • Achtsamkeit und Mitgefühl

    Stuttgart: Klett-Cotta 2014, 210 S., ISBN 978-3-608-89145-4, EUR 24,95, auch als E-Book erhältlich

    9783608891454Die bekannte Meditationslehrerin Sylvia Wetzel zeigt an vielen praktischen Übungen und erklärenden Texten, wie mit einer achtsamen und von Mitgefühl bestimmten Lebensweise ein besseres Leben gelingen kann. Philosophen der Antike, buddhistische Weise und Psychotherapeuten in der Gegenwart haben etwas gemeinsam: Sie wollen wissen, was ein gutes Leben ausmacht und wie dies realisiert werden kann. Für Sylvia Wetzel heißt der Schlüssel „Mut zur Muße“. Die Fähigkeit innezuhalten, die eigene Verfassung zu spüren, sich den Luxus zu erlauben, selbst zu denken – dies bildet die Grundlage für ein sinnerfülltes Leben. Zahlreiche im Buch enthaltene Übungen dienen dazu, Achtsamkeit und Mitgefühl erfahrbar zu machen. Kurzfristige und kurzsichtige Ziele, die heute viele Menschen in den Burnout treiben, treten durch die hier beschriebene Umorientierung von selbst in den Hintergrund.

  • EinBlick ins Gehirn

    Stuttgart: Thieme Verlag, 3., aktualisierte Auflage 2014, 168 S., ISBN: 978-3-13-133353-7, EUR 39,99, auch als E-Book erhältlich

    Braus_Ein Blick ins Gehirn_rahmenDas Buch stellt neurowissenschaftliche Forschungsergebnisse und ihre Bedeutung für die psychiatrischen Erkrankungen und ihre Behandlung dar. Behandelt werden u. a. Hirnentwicklung und funktionelle Neuroanatomie, Neuroplastizität als Grundlage der Veränderung und aktuelle Grundlagenforschung.