Kategorie: Neue Bücher

  • Haben wir es geschafft?

    Lambertus-Verlag, Freiburg im Breisgau 2024, 172 Seiten, € 29,00 €, ISBN 978-3-7841-3701-8

    Von den 23,9 Millionen Menschen mit einem sog. Migrationshintergrund in Deutschland ist ein Großteil (10,4 Millionen) eingebürgert. Nimmt man diese Zahlen, um den Stand der Integration zu messen, sind über 40 Prozent der Migrant:innen gut integriert. Über die tatsächliche Integration sagt diese Zahl jedoch wenig aus, da die Kriterien für die Einbürgerung eher formal sind (Aufenthaltsdauer, Erwerbstätigkeit u. v. m.). In der Integrationsdebatte werden deshalb die soziale und kulturelle Integration in den Mittelpunkt gestellt, obwohl die strukturelle Integration (Arbeitsmarkt und Bildungssystem) noch nicht überall gelungen ist.

    Das Buch geht auf die Frage ein, wie eine nachhaltige und zufriedenstellende Integration der Geflüchteten – vor allem der jungen Menschen – gelingen kann. Welche Kompetenzen bringen die Geflüchteten mit und welche Ressourcen muss das Aufnahmeland zur Verfügung stellen? Und was heißt überhaupt Integration? Zunächst werden die vier Ebenen der Integration dargelegt, die methodischen Grundlagen skizziert und 16 befragte Personen im Profil vorgestellt. Anschließend werden die vier Ebenen der Integration anhand der Interviewergebnisse diskutiert und zum Schluss Handlungsempfehlungen für Politik und Gesellschaft formuliert.

  • VIKTOR „Gemeinsam. Stark.”

    Autor:innen: Michael Klein, Rebecca Eschweiler, Nicole Kemper, Katharina Lich & Felix Winter-Wilms
    Pabst Science Publishers, Lengerich 2024, 210 Seiten, 20,00 €, ISBN 978-3-95853-852-8. Der Titel steht auch als Open Access-Download zur Verfügung

    Ältere, vereinsamte Männer missbrauchen häufig Alkohol und isolieren sich damit zusätzlich. Für sie wurde die psychoedukative Intervention „Viktor“ entwickelt: In zehn Gruppensitzungen werden Abstinenz bzw. Konsumreduktion und Einsamkeitsbewältigung eingeübt. Die Sitzungen konzentrieren sich auf die Reflexion des eigenen Verhaltens, auf überschaubare Vorsätze und immer wieder auf Anregungen durch Gleichgesinnte. Das Einbringen persönlicher Erfahrungen der Teilnehmer sorgt für ein kohärentes Verständnis der eigenen Situation. Der persönliche Austausch in der Gruppe ist zentral.

    Die jeweils etwa zweistündigen Gruppensitzungen bauen thematisch aufeinander auf:

    • Einstieg und Kennenlernen
    • Einsamkeit
    • Alkohol
    • Ressourcenaktivierung und Selbstmanagement
    • Rückfallprävention und Krisenmanagement
    • Kognitive Umstrukturierung dysfunktionaler Gedanken
    • Partnerschaft und Sexualität
    • Rollenbilder und Selbstakzeptanz
    • Zukunftsvisionen und Visualisierung
    • Auf der Zielgeraden

    „Viktor“ wurde in der Praxis erprobt und weiterentwickelt. Die wissenschaftliche Evaluation zeigte eine hohe Akzeptanz und Wirksamkeit.

  • Depressionen fallen nicht vom Himmel

    Hirzel Verlag, Stuttgart 2024, 207 Seiten, 22,00 €, ISBN 978-3-7776-3027-4

    Depressionen erkennen und wirksam gegenarbeiten – Impulse zur Selbsthilfe: Eine Phase der Niedergeschlagenheit, ein paar schlechte Tage oder ein seelisches Tief sind keine psychischen Erkrankungen. Was aber, wenn die Phase sich zum neuen Normalzustand wandelt, wenn einfachste Handlungen plötzlich zu viel werden? Ärztin und Psychotherapeutin Dr. Barbara Günther-Haug zeigt anhand einer Reihe fiktiver Patient:innen-Gespräche typische Fallbeispiele einer Depression. Sie zeigt Wege auf, um Depressionen zu überwinden und die negative Gedankenspirale zu durchbrechen.

    Einblicke in eine komplexe Krankheit: Depressionen verstehen und behandeln: Stress bei der Arbeit, Todesfälle im Familienkreis oder unglückliche Liebe – diese und sieben weitere Auslöser dienen im Buch als illustrierende Fallbeispiele. Sie stehen stellvertretend für die vielen Risikofaktoren, die Depressionen auslösen können. Dr. Günther-Haug teilt ihre Erfahrungen aus der Praxis und gibt Tipps, wie Ängste und psychische Krisen nicht die Oberhand gewinnen. Ein wertvolles Buch über Depressionen für Betroffene und Angehörige, die auf der Suche nach praxisnahen Informationen zu Symptomatik und Behandlung sind!

  • Drogenpraxis – Drogenpolitik – Drogenrecht

    Fachhochschulverlag, Idstein, 6., vollständig überarbeitete Auflage 2024, 1.032 Seiten, 52,00 €, ISBN 978-3-8248-1334-6

    Vor 20 Jahren erschien die 5. Auflage des Buches „Drogenpraxis – Drogenrecht – Drogenpolitik“, herausgegeben von Lorenz Böllinger und Heino Stöver. Es ist zu einem Standardwerk der Drogenhilfe geworden.

    Das Buch wurde mit der Unterstützung von 69 fachkundigen Autor:innen neu bearbeitet. Entgegen den ursprünglichen Auflagen behandelt es nicht mehr ausschließlich illegalisierte Drogen, sondern auch Alkohol- und Tabakkonsum und nicht substanzbezogene Abhängigkeitsformen. Das Handbuch bietet einen grundlegenden Überblick über die verschiedenen Themenfelder des Suchtkrankenhilfesystems, gesundheitsfördernde und behandelnde Angebote für Konsumierende verschiedener Altersgruppen, Geschlechter und kultureller Hintergründe sowie zu Drogenpolitik und Drogenrecht.

  • Rausch und Klarheit

    Goldmann Verlag, München 2024, 304 Seiten, 18,00 €, ISBN 978-3-442-31753-0

    Von der Schönheit des nüchternen Lebens
    Mia liebt den Rausch. Drama, Drinks und Exzess sind fester Bestandteil ihrer Identität. So schlimm wie bei ihrer Oma und ihrem Vater, die der Alkohol umgebracht hat, ist es bei ihr aber noch lange nicht, denkt sie. Doch als die Nächte ihren Glanz verlieren, die Kater schlimmer werden, und sich eine diffuse Hoffnungslosigkeit in ihr ausbreitet, ahnt Mia, dass sie ihr Leben ändern muss.

    Mit sprachlicher Wucht seziert Mia Gatow, wie sich die Sucht in ihre Familie und dann in ihr eigenes Leben schlich. Sie erzählt von den romantischen Mythen, die wir einander erzählen, um den Drink nicht loslassen zu müssen – und von der ungeahnten Schönheit, die sich eröffnet, wenn wir es doch tun.

  • Praxisbuch Suchtprävention

    Das „Praxisbuch Suchtprävention“ wurde aktualisiert und erscheint nun in der 7. Auflage. Es ist aufgeteilt in die Themenbereiche „Basiswissen Sucht“, „Jugendkultur“ und „Suchtprävention“ und kann in der Jugendarbeit, der Schulsozialarbeit und in der Suchthilfe genutzt werden.

    Im Vorwort betont Benjamin Becker, Leiter von blu:prevent, Suchtprävention des Blauen Kreuzes in Deutschland, insbesondere den Einsatz von digitalen Tools in Verbindung mit dem Handbuch.

    Durch die rasanten Veränderungen in der heutigen digitalen Lebenswelt sehen sich die Suchthilfe, die Schulen und Jugendarbeit herausgefordert, neue Methoden der Wissensvermittlung zu entwickeln, um Jugendliche in ihrer Kommunikations- und Lebenswelt erreichen zu können. Uns begegnen regelmäßig Anfragen von ehrenamtlich Mitarbeitenden und hauptamtlichen Fachkräften, die suchtpräventiv mit jungen Menschen arbeiten und nach zeitgemäßen und innovativen Tools suchen. Mit diesem Praxishandbuch möchten wir praktische Arbeitshilfen, Innovation und Fachwissen von uns, unseren Partnern und weiteren professionellen Anbietern möglichst komprimiert für Akteure in der Suchtprävention zur Verfügung stellen. Wir verstehen dieses Praxisbuch als Einstiegs- und Orientierungshilfe, welches zu mehr Handlungssicherheit führen soll.

    Wir verbinden die analoge mit der digitalen Welt der Suchtprävention. In einer Welt voller Versuchungen und Herausforderungen steht die Suchtprävention vor einem ständigen Kampf. Unsere einzigartige Verschmelzung aus traditioneller Analog- und moderner Digitalprävention eröffnet eine neue Dimension der Präventionsarbeit. Willkommen in einer Welt, in der Prävention nicht nur eine Pflicht, sondern ein Erlebnis ist. Willkommen in der digitalen Suchtprävention in deinem analogen Praxisbuch.

    Autor:innen: Paulina Theelke, Anna Schöneweis, Niko Blug, Benjamin Becker, Liane Duesenberg
    Blaues Kreuz in Deutschland e. V. (Hg.), Wuppertal, 7., aktualisierte Auflage 2024, 122 Seiten, kostenlos bestellbar im Shop auf www.bluprevent.de

  • Soziale Arbeit in der Suchthilfe

    Psychiatrie Verlag/utb, Köln 2024, 576 Seiten, 40 €, ISBN 9783825261238

    Drogen- und Suchthilfe verstehen und anwenden: Dieses umfassende Grundlagenwerk komplementiert die Trilogie aus Lehr- und Fallbüchern der Klinischen Sozialarbeit und führt in eines der wichtigsten Arbeitsfelder, die Suchthilfe, ein. Wie beim Lehrbuch „Soziale Arbeit in der Psychiatrie“ wurden Lehrende und Praktiker:innen aus verschiedenen Hochschulen und Praxissettings als Mitschreibende gewonnen, die ihre Erfahrung weitergeben wollen. Die Autor:innen nutzen alle die gleiche didaktische Struktur mit Lernzielen, Kästen, Exkursen, Zusammenfassungen und Reflexionsfragen.

    Neben einer Beschreibung von Suchtmodellen, Behandlungsmöglichkeiten und Rahmenbedingungen werden unterschiedliche Methoden und Zugänge zu einer Klientel vorgestellt, die neben medizinischer Behandlung vor allem psychosoziale Unterstützung braucht. Studierende und Berufsanfänger:innen lernen spezialisierte Angebote für verschiedene Personengruppen und Lebenssituationen kennen. Ein konkurrenzloses Kompendium der Suchthilfe mit einem exzellenten Einblick in Forschung, Praxis und Weiterbildung.

  • Fentanyl

    Aus dem Amerikanischen von Astrid Gravert
    Hirzel Verlag, Stuttgart 2021, 264 Seiten, 28,00 €, ISBN 978-3-7776-2852-3

    Mit dem heutigen Wissen lassen sich beinahe unbegrenzt psychoaktive Substanzen entwickeln, darunter auch das Schmerzmittel Fentanyl. Es ist etwa 100-mal stärker als Morphin und führt jedes Jahr zu Tausenden Drogentodesfällen, vor allem in den USA, aber zunehmend auch in Europa. Ben Westhoff hat vier Jahre zum globalen Netzwerk der Produzenten und Profiteure der neuen Drogen recherchiert und erzählt darüber in einem packenden Bericht – ebenso wie über die meist erfolglosen Versuche, sich den Kartellen entgegenzustemmen. Westhoff ist überzeugt: Strafen und Repression helfen nicht, wichtig sind vielmehr Aufklärung, Unterstützung und Angebote, um Schäden an Leib und Leben zu minimieren.

  • Alkoholprävention zum Schutz der Kinder

    Brandes & Apsel, Frankfurt a. M. 2024, 148 Seiten, 19,90 €, ISBN 978-3-95558-377-4

    „Alkoholprävention zum Schutz der Kinder“ ist ein Ratgeber, der aufzeigt, welchen Belastungen Kinder ausgesetzt sind, die in Alkoholikerfamilien aufwachsen. Abhängigkeit, Co-Abhängigkeit und die Förderung von Sucht durch festgefahrene gesellschaftliche Denkmuster bilden eine fatale Dreiheit, die Alkoholismus zu einem transgenerationalen Problem macht. Ein notwendiges und überfälliges Buch für die seelische Gesundheit der Kleinsten und Verletzlichsten in unserer Gesellschaft.

    Der Autor Michael Helfmann, Jahrgang 1958, ist in Hessen aufgewachsen und lebt dort mit seiner Frau. Sein Vater war stark alkoholkrank, seine Mutter trank zeitweise ebenfalls in problematischem Ausmaß. Seit seiner Jugend hatte er selbst einen hochriskanten Umgang mit Alkohol und wurde schließlich körperlich abhängig. Er überwand seine Sucht im Alter von 33 Jahren und setzt sich seither ehrenamtlich in Suchthilfe und Alkoholprävention ein. Schon seit über zehn Jahren engagiert er sich in der Alkoholprävention an Schulen und ist ehrenamtlich als Soberguide für die Guttempler tätig. Seit einiger Zeit ist er dort als Sachberater für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene tätig und wurde als Beisitzer in den Landesvorstand der Guttempler in Hessen gewählt.

    Seine Erfahrungen aus der Sucht und aus seinem Engagement in der Suchtselbsthilfe hat er nun zu einem Ratgeber zusammengefasst.

  • Die Rolle der Sozialwirtschaft in der sozial-ökologischen Transformation

    Mit einem Vorwort von Prof. Dr. Roland Schöttler
    Tectum, Baden-Baden 2024, 138 Seiten, 34,00 €, ISBN 978-3-68900-069-1, eBook steht als OpenAccess-Version zur Verfügung

    Jonas Einck befasst sich mit der Frage, welchen Beitrag die Sozialwirtschaft zur sozial-ökologischen Transformation leisten kann. Im diesem Rahmen untersucht er die Rollen, die freigemeinnützige Träger der Sozialwirtschaft im laufenden Transformationsprozess einnehmen (können). Mittels Interviews mit Expert:innen definiert er das Spektrum potenzieller Rollen und kann, indem er neue Zusammenhänge benennt, auch zukünftige Rollen freigemeinnütziger Träger verorten. Das Buch richtet sich an soziale Organisationen sowie Studierende und Gestalter:innen der Sozialwirtschaft und entwirft neue Strategien, um sich den zukünftigen sozial-ökologischen Krisen stellen zu können.

    Die Arbeit wurde mit dem Sonderpreis des Evangelischen Johanneswerks für herausragende Abschlussarbeiten an der Evangelischen Hochschule Bochum prämiert.