Kategorie: Neue Bücher

  • Bindung als sichere Basis

    Aus dem Englischen von Axel Hillig und Helene Hanf
    Mit Geleitworten von Oslind und Burkhard Stahl und Jeremy Holmes
    Ernst Reinhardt Verlag, München, 6. Auflage 2024, 163 Seiten, 33,00 €, ISBN 978-3-497-03276-1

    Wie wächst ein Kind zu einem gesunden, ausgeglichenen und selbstsicheren Menschen heran? Die sichere Bindung an die Eltern ist die Basis, von der aus Kinder die Welt erkunden und sich entwickeln. Misslingt sie, können sich Eifersucht, Angst, Wut, Kummer oder Niedergeschlagenheit festigen und Menschen ein Leben lang belasten.

    John Bowlby schildert Grundkonzepte, empirische Prüfung und therapeutische Anwendung der Bindungstheorie. Die Aufarbeitung früher Bindungserfahrungen im Erwachsenenalter hilft bei der Bewältigung schwieriger Lebenssituationen und psychischer Probleme. Der Psychotherapeut übernimmt dann die Rolle der verlässlichen Basis für die Erkundung früherer Erfahrungen und Gefühle. Eltern erkennen, wie ihre eigene Bindungsgeschichte ihr Erziehungsverhalten gegenüber ihren Kindern prägt – damit leidvolle Bindungsbeziehungen nicht über Generationen weitergegeben werden.

    Das Buch enthält eine Sammlung ausgewählter Vorträge von John Bowlby (1907-1990).

  • Wohnungsnotfallhilfe zwischen Ordnungsrecht und Housing First

    Ausgabe 2/2024 – Archiv für Wissenschaft und Praxis der Sozialen Arbeit
    Lambertus-Verlag, Freiburg im Breisgau 2024, 96 Seiten, 18,20 €, ISBN 978-3-7841-3747-6

    In diesem Heft werden aktuelle Anforderungen an die Wohnungsnotfallhilfe in Deutschland thematisiert: steigende Zahlen wohnungsloser Menschen, ­prekärer Wohnungsmarkt, neue Adres­sat:innengruppen wie junge Menschen, Geflüchtete, Familien. Innovative Ansätze im Bereich der Prävention und des „Housing First“ werden diskutiert und zielführende Praxisbeispiele vorgestellt.

  • Mit Cannabis leben

    Fachhochschulverlag, Idstein 2024, 208 Seiten, 28,00 €, ISBN 978-3-8248-1335-3

    Nachdem es viele Jahre etwas ruhiger um Haschisch und Marihuana geworden war, hat Cannabis heute wieder Konjunktur. Dies hat vor allem mit dem im Frühjahr 2024 erfolgten Wechsel vom Verbot zur teilweisen Legalisierung bzw. zur Regulierung von Cannabis zu tun, mit dem die amtierende Regierungskoalition aus SPD, FDP und BÜNDNIS 90/Die Grünen dem Scheitern des Cannabisverbotes Rechnung getragen hat.

    Die Beiträge des vorliegenden Bandes reflektieren diese neuen politischen Rahmenbedingungen, die durchaus auch als Herausforderung verstanden werden müssen. So kann z. B. Prävention nicht länger als Fortsetzung einer repressiven Abstinenzpolitik mit sozialpädagogischen Mitteln gestaltet werden, sondern muss sich zu einer gesundheitsförderlichen Drogenpolitik weiterentwickeln. Vor diesem Hintergrund werden in dem Band Erkenntnisse, Methoden und Praxisprojekte vorgestellt, die der zukünftigen Realität eines normalisierten Cannabiskonsums und einer regulativen Cannabispolitik gerecht werden.

  • Ressourcenorientierte Suchttherapie

    Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2024, 153 Seiten, 39,00 €, ISBN 978-3-17-033728-2

    Mit der Entwicklung ressourcenorientierter Behandlungsprogramme wurde auch in der Suchttherapie ein Paradigmenwechsel eingeleitet: Es steht nicht mehr nur die Abhängigkeit im Mittelpunkt, sondern der suchtkranke Mensch selbst mit all seinen Schwächen, aber auch Stärken und Potenzialen.
    Dieses Buch bietet einen Überblick über die theoretischen Grundlagen und die Anwendung des „Orpheus-Programms“, das als Prototyp individualisierter ressourcenorientierter Suchtbehandlung seinen Schwerpunkt auf die Anreicherung des Lebens mit so viel Freudvollem und Schönem wie möglich setzt. Auf diese Weise sollen die ersten Schritte in ein neues, selbstbestimmtes und erfülltes Leben gelingen, dessen Freuden die „Sirenenrufe“ der Suchtmittel übertönen, damit ein nachhaltiger Suchtmittelverzicht gelingen kann.

  • Cannabiskonsum und psychische Erkrankungen

    Psychiatrie Verlag, Köln 2024, 160 Seiten, 22,00 €, ISBN 978-3-96605-261-0

    Nach dem Gesetz kommt die Prävention: Was muss ich wissen?
    Cannabiskonsum ist längst Teil der Lebenswelten von Jugendlichen. Das neue Cannabisgesetz passt sich den gesellschaftlichen Realitäten an, gleichzeitig entstehen neue Unsicherheiten – auch für psychiatrisch Tätige. Der Fokus des Buchs liegt auf den Einflüssen, die der Konsum von Cannabis auf die menschliche Psyche hat. Erkrankungen wie Psychosen können einerseits stark mit diesem zusammenhängen, während andererseits mittlerweile auch medizinische oder therapeutische Anwendungsbereiche der Kulturpflanze Hanf Eingang in die Gesellschaft finden.

    In klaren und verständlichen Worten schafft der Autor einen idealen Überblick über den Stand der Forschung und die Risiken, aber auch den Nutzen, den der Cannabiskonsum mit sich bringt. Das differenzierte Bild, das nach der Lektüre entstanden ist, hilft, im Alltag mit Jugendlichen sicher und informiert Entscheidungen zu treffen.

  • Das kleine Buch von der Seele

    Verlag C.H.Beck, München 2024, 207 Seiten, 16,00 €, ISBN 978-3-406-82252-0

    Was ist die „Seele“? Einfach nur ein altertümliches Wort für unser Gehirn oder doch mehr – so etwas wie das Wesen des Menschen? Und was geschieht, wenn die Seele aus dem Gleichgewicht gerät? Wie entstehen seelische Krankheiten und wie werden sie behandelt? Diese und viele andere Fragen beantwortet dieses Buch. In unterhaltsamer Art bietet es einen vertieften Einblick in die Psychiatrie und Psychotherapie, einen Blick hinter die Kulissen eines Fachgebietes, das zu Unrecht vielen als unheimlich erscheint.

    • Viele seelische Krankheiten können geheilt werden, oft sogar besser als körperliche Erkrankungen.
    • Die moderne Psychiatrie ist ein Teil der Medizin; Psychotherapie und Medikamente sind kein Gegensatz, sondern ergänzen einander.
    • Die Psychiatrie kümmert sich um den ganzen Menschen mit seiner Biologie, Psychologie und seinen sozialen Bezügen.
    • Gesundheit hat etwas mit seelischem Gleichgewicht zu tun. Dieses entsteht aber nicht aus dem Stillstand, sondern aus der Balance ständiger Veränderungen.

    Ein Buch für alle, die ihre Seele weder den Priestern noch den Hirnforschern überlassen wollen. Mit leichter Hand geschrieben von einem Experten für die Seele.

  • Wohnungslosigkeit

    Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2023, 136 Seiten, 29,00 €, ISBN 978-3-17-038452-1

    Wohnungslosigkeit ist ein soziales Problem, mit dem sich die moderne Soziale Arbeit seit ihren Anfängen beschäftigt. Auch im 21. Jahrhundert ist die Wohnungsfrage eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen angesichts der steigenden Mieten, Zwangsräumungen und zunehmender Armut. Für immer mehr Menschen ist eigener Wohnraum keine Selbstverständlichkeit mehr.

    In diesem Lehrbuch wird Wohnungslosigkeit aus unterschiedlichen Perspektiven und Disziplinen beleuchtet. Soziologische und ökonomische Grundlagen werden ebenso vermittelt wie sozial- und wohnungspolitische Strategien gegen die Wohnungsnot. Welche Ansätze, Konzepte und Methoden zur Überwindung von Wohnungslosigkeit die Soziale Arbeit bietet, wird differenziert für unterschiedliche Lebenslagen und Zielgruppen aufbereitet. Im Fokus steht dabei nicht nur die Wohnungslosenhilfe. Vielmehr bezieht das Buch zahlreiche Handlungsfelder der Sozialen Arbeit mit ein und liefert entsprechende Methoden. Denn den Folgen von Wohnungsnot begegnen Sozialarbeitende in den unterschiedlichsten Kontexten – eine Entwicklung, der dieses Buch Rechnung trägt.

  • EMDR

    Hogrefe Verlag, Göttingen 2024, VI/86 Seiten, 19,95 €, ISBN 9783801731731

    Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR) stellt eines der effektivsten Psychotherapieverfahren dar, um Traumafolgestörungen zu behandeln. Zahlreiche internationale Behandlungsleitlinien empfehlen EMDR zur Behandlung von Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS). Der Band beschreibt praxisorientiert die acht Phasen der EMDR-Therapie und veranschaulicht das Vorgehen anhand von Fallbeispielen. Dabei wird auch auf die Unterschiede in der Behandlungsplanung von PTBS und Komplexer PTBS eingegangen.

    Die EMDR-Therapie greift Elemente der Verhaltenstherapie, der psychodynamischen und der kognitiven Therapie auf und ergänzt sie mit bilateraler Stimulation mittels Augenbewegungen. Das Vorgehen wird meist als angenehm und zielführend wahrgenommen. Dadurch kommt es zu wenigen Therapieabbrüchen und Motivationsproblemen.

    Fokus der EMDR-Therapie sind pathogene Erinnerungen an ein belastendes Ereignis, die als Ausgangspunkt dysfunktionaler Verarbeitungs- und Copingstrategien gesehen werden. Diese Erinnerungen werden gesucht und mithilfe freier Assoziation bearbeitet. Die Verarbeitung der Erinnerungen geschieht mit unterschiedlichen Modalitäten – gedanklich, emotional, körperlich und sensumotorisch. Die aktuelle Belastung durch die pathogenen Erinnerungen soll so reduziert oder beseitigt werden. Um Suggestionen im Verarbeitungsprozess der Patientinnen und Patienten zu minimieren, wird ein bis ins Detail operationalisiertes therapeutisches Vorgehen genutzt, das in diesem Band ausführlich beschrieben wird.

  • Therapie-Tools Essstörungen bei Jugendlichen

    Beltz Verlag, Weinheim 2023, 245 Seiten mit E-Book inside und Arbeitsmaterial, 45,00 €, ISBN 978-3-621-28965-8

    Junge Menschen beschäftigen sich häufig mit ihrem Körper – allein, in der Peergruppe, in sozialen Medien, was auch belastend sein kann. Daraus können sich Essstörungen entwickeln. Stephan Kalveram und Franziska Chaikowski haben vielfältige Materialien zusammengestellt, mit denen sowohl präventiv als auch durch gezielte Interventionen Kindern und Jugendlichen Unterstützung geboten werden kann. Das Buch gibt neue Anregungen für einen sicheren Umgang mit Essstörungen und ist einsetzbar in Therapie, Beratung, Schule und Familie sowie für Prävention und Intervention. Aus dem Inhalt:

    Anamnese • Diagnostik und Psychoedukation • Gesprächsführung und Motivationsarbeit • Gewicht • Essverhalten und Purging-Verhalten • Körperbild • Selbstwert • Emotion und Kognition • Soziale Integration • Soziale Medien • Angehörigenarbeit • Schule, Hobby und Beruf • Selbstfürsorge für Behandelnde

  • Wieder ganz werden

    Carl-Auer Verlag, Heidelberg, 4. Aufl. 2024, 264 Seiten, 34,95 €, ISBN 978-3-8497-0324-0

    Unbewusste, abgespaltene Traumatisierungen sind meist auch im Körpergedächtnis gespeichert. Für das Gelingen einer Psychotherapie ist es in diesen Fällen unerlässlich, den Körper und das Körperwissen mit einzubeziehen. Innovativ und richtungsweisend integriert Silvia Zanotta aktuelle neurobiologische und psychologische Erkenntnisse aus Polyvagal-Theorie, Ego-State-Therapie, Somatic Experiencing, Resource-Therapie, Hypnose und körperorientierter Psychotherapie. Das konzeptionelle Kernstück dieser Synthese ist die viel beachtete interpersonelle neurobiologische Theorie, insbesondere die Ansätze von Stephen Porges und Peter Levine.

    Neben präverbalen Traumata behandelt die Autorin Phänomene wie Dissoziation, Schmerz, Angst, Wut und Scham – Letzteres ein in der Fachliteratur vernachlässigtes, jedoch häufig zentrales Thema in der Trauma-Therapie. Psychotherapeut:innen profitieren unmittelbar von den gut umsetzbaren Anleitungen, Übungen und Interventionen, die das Buch bietet. Transkripte von ausgewählten Therapiesitzungen demonstrieren die praktische Anwendung.